Nach sieben Jahren verlässt Leonie Radine das Museum Ludwig, um als Kuratorin das Team des Museion zu verstärken und an der Seite von Direktor Bart van der Heide an der Konzeption und Weiterentwicklung der Sammlung des Museums zu arbeiten.
"Mit Leonie Radine begrüßt das Museion eine Kuratorin mit bemerkenswerter Erfahrung in Ausstellungsgestaltung und institutioneller Praxis sowie einem breiten internationalen Netzwerk in seinem Team", sagt Bart van der Heide. "Ihre Ernennung ist ein außergewöhnlicher Impuls für das Content-Team des Museion, das seine internationale Rolle weiter fördert und gleichzeitig ein neues ziviles Profil in Südtirol aufbaut. Man könnte sagen, dass das Museion in Bezug auf seine Museumsjahre noch eine junge Institution ist. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit talentierten und visionären Menschen ein neues Kapitel in seiner Entwicklung einzuläuten."
Die Kunsthistorikerin arbeitete vor ihrer Zeit am Museum Ludwig als kuratorische Assistentin von Susanne Pfeffer am KW Institute for Contemporary Art in Berlin. In Köln kuratierte Leonie Radine die Ausstellungen "Transcorporealities" und "Hausbesuch". Gemeinsam mit Yilmaz Dziewior arbeitete sie unter anderem an Retrospektiven von Haegue Yang und Wade Guyton. 2018 kuratierte sie Flaka Halitis Ausstellung in der Nationalgalerie der Künste in Tirana. Auf der diesjährigen Venedig-Biennale verantwortete sie als Assistenzkuratorin von Dziewior den Beitrag Maria Eichhorns für den deutschen Pavillon. In Vorbereitung zu diesem Projekt schrieb Leonie Radine gemeinsam mit Dziewior eine Kolumne für Monopol.
Das 1985 gegründete Museion wurde erst 2000 zum Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Das Museum versteht sich selbst nicht nur als Präsentationsforum, aber als Ort des Austauschs und des Schaffens an dem zeitgenössische Kunst entsteht. Leonie Radine freue sich, so schreibt die 37-Jährige in einem Statement, "gemeinsam mit dem Team im Museion die Strukturen des Museums immer wieder neu zu denken". Besonders in Zeiten "massiver gesellschaftlicher, politischer und ökologischer Krisen ist ein verantwortungsbewusstes, nachhaltiges und umsichtiges Handeln von Museen als Orten transnationaler und sozialer Verständigung umso wichtiger. Die Rolle von Kunst und Kultur ist essenziell, um uns auf neue Wege der Wissensproduktion und Erkenntnis zu führen und Gemeinschaft zu konstituieren.“