Die szenische Lesung "Dark Side of the GDR" war bereits zur Eröffnung der Ausstellung "Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland" zu sehen. Dabei benutzen die beiden Künstlerinnen Bibiana Malay und Grit Díaz de Arce das N-Wort aus. Laut Museum fühlten sich Anwesende dadurch verletzt.
"Re-Connect" beleuchtet anhand von Interviews mit Zeitzeugen sowie Werken verschiedener Künstlerinnen und Künstler die Lebensrealität von Migrantinnen und Migranten zu DDR-Zeiten beleuchtet werden. In "Dark Side of the GDR" schildern die gebürtigen Berlinerinnen Malay und Díaz de Arce, die beide afrikanische Väter haben, ihre Rassismus-Erfahrungen beim Aufwachsen in der DDR. Sie zitieren unter anderem Tagebücher, Stasi-Akten, Briefe sowie ein Kinderbuch und benutzen dabei das N-Wort. Damit seien sie im Alltag oft beschimpft worden, erklärte Bibiana Malay dazu MDR Kultur.
Mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen, habe sie viel Kraft gekostet. Sie nicht erzählen zu dürfen, darin sieht sie eine erneute Verletzung: "Wir fühlen uns abgelehnt und verstehen nicht, warum wir unsere Geschichte nicht erzählen dürfen. Wir zeigen einfach, wie wir als Kinder damit umgegangen und nicht daran zerbrochen sind, sondern uns immer wieder selbst ermächtigt haben. Deswegen ist es eigentlich eine Ermutigungsgeschichte. Ich denke, dass man da Dinge nicht aus dem Kontext reißen darf", so Malay.
Man wolle einen Dialog führen, erklärte das MdbK auf Nachfrage von MDR Kultur. Man suche mit beiden Seiten das Gespräch.