Nach Rücktritt von Hartwig Fischer

Kuratorium schlägt Interimschef für British Museum vor 

Nach dem Rücktritt von Hartwig Fischer als Direktor des British Museum wegen einer beispiellosen Diebesserie hat das Kuratorium einen Interimschef vorgeschlagen

Der Kunsthistoriker Mark Jones, früher Chef des Londoner Victoria & Albert Museum, soll vorerst die Leitung des British Museum übernehmen, wie Aufsichtsratschef George Osborne am Samstagabend sagte. Der britische Premierminister Rishi Sunak muss der Personalie noch zustimmen.

Der Deutsche Fischer war vor gut einer Woche zurückgetreten, nachdem herausgekommen war, dass über Jahre rund 2000 Objekte aus den Archiven des berühmten Museums verschwunden waren. Unter anderem gehe es um Goldschmuck, Juwelen aus Halbedelsteinen und Glas. Die Gegenstände stammen den Angaben nach teilweise aus dem 15. Jahrhundert vor Christus bis zum 19. Jahrhundert nach Christus. Das Museum verdächtigt einen langjährigen Mitarbeiter. Der Mann wurde suspendiert, er bestreitet die Vorwürfe.

"Mark ist einer der erfahrensten und anerkanntesten Museumsleiter der Welt und hat genau die Führungsstärke und den Durchgriff, die das Museum nun benötigt", sagte Aufsichtsratschef Osborne. Hauptaufgabe sei, die Katalogisierung der Sammlung zu beschleunigen und "den Stolz auf die kuratorische Mission des Museums wieder zu stärken".

Die Institution in London gehört zu den wichtigsten Museen der Welt. Es beherbergt einige der bedeutendsten Kulturschätze der Menschheit. Dazu gehören ein erheblicher Teil der Parthenon-Skulpturen, der Stein von Rosetta und ägyptische Mumien.