Wer im vergangenen Jahr die Positions Berlin besuchen wollte, musste sich in Geduld üben – die Corona-Auflagen waren streng, der Andrang groß, Warteschlangen die Folge. Auf hohes Interesse hofft die Messe auch in diesem Jahr und lädt daher bereits in dieser Woche, ein paar Tage vor der Berlin Art Week, in die Hangars 5 und 6 des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Zusätzlichen Raum für Sonderschauen und große Skulpturen bieten dort die vorgelagerte Freifläche und das Flugfeld sowie die digitale Plattform Live.Positions.
Zu erwarten ist dabei ein aufregender Mix aus jüngeren und etablierten Positionen. Die Galerie Mianki stellt unter anderem die beiden fotografisch arbeitenden Neuzugänge Marc Dittrich und Gisoo Kim vor. Während Dittrich Fotostreifen zu architekturähnlichen Formen verwebt, bestickt Kim ihre Abzüge von Hand. Insekten gilt das besondere Interesse der von Judith Andreae vertretenen Künstlerin Lea Grebe: Sie verewigt tote Käfer in Bronze und befasst sich malerisch mit Schwarmbewegungen und Metamorphosen. Ein Herz für etwas größere Tiere beweist Matthias Garff bei der Galerie Tammen, der aus Abfallprodukten Vögel und anderes Getier bastelt. Sein Galeriekollege Volker März füllt mit seinen Mischwesen aus gebranntem Ton gleich ein ganzes Gewächshaus im Außenbereich.
Mehr der Flora hat sich Alexander Skorobogatov von der polnischen Galeria Szydlowski verschrieben. Der in Berlin lebende Bildhauer fertigt aus Metall und Silikon pflanzenartige Skulpturen. In ihrer grellen Farbigkeit ähneln diese den Bildern der deutsch-polnischen Malerin Aneta Kajzer bei Conrads, auf denen sich groteske Wesen aus abstrakten Formen herausbilden.
Verdient macht sich die Positions weiterhin in Sachen Nachwuchsförderung. Die Academy Positions versammelt Arbeiten ausgewählter Studierender deutscher Kunsthochschulen, ergänzt von Einzelpräsentationen der Bildhauerin Elisa Manig und des Malers Till Galunke, die 2020 mit dem Preis der Berlin Hyp ausgezeichnet wurden.
Über die Positions und den Neustart des Berliner Kunstmarkts nach Corona spricht auch Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr bei Detektor.fm, hier zum Nachhören: