Das Einkaufen verlagert sich zunehmend ins Digitale – damit wird die Frage, wie die Innenstädte der Zukunft jenseits von Shoppingangeboten einmal aussehen sollen, immer virulenter. Gerhard Steidl hätte da ein paar Ideen. Bereits 2008 stellten der legendäre Verleger und der damalige Göttinger Oberbürgermeister Wolfgang Meyer die Idee eines Kunstquartiers mit einem Kunsthaus als Mittelpunkt vor, um bildender Kunst mehr Präsenz in der City zu geben.
An diesem Freitag geht das vom Architekturstudio Atelier ST aus Leipzig entworfene Ausstellungszentrum mit Zeichnungen und Fotografien der New Yorker Künstlerin Roni Horn nun nach Corona-Verspätung in seine erste Saison. "Das letzte Jahr hat insbesondere den Kunst- und Kultursektor hart getroffen", sagt der Gründungsgeschäftsführer, Alfons von Uslar. Dieser Sektor leiste aber "einen ganz wesentlichen Beitrag für eine lebenswerte Innenstadt".
Das Kunsthaus Göttingen hat eine Gesamt-Ausstellungsfläche von mehr als 500 Quadratmetern. Pro Jahr soll es in dem neuen Gebäude, das sich auf zeitgenössische Zeichnungen, Druckgrafik, Buch- und Plakatkunst sowie Fotografie und neue Medien konzentrieren will, vier Ausstellungen geben.