"Die kommunalen Museen sind die einzigen und da gibt es auch Werte", sagt Michael Kuhn, Geschäftsführer der international tätigen Kunstversicherer-Agentur Kuhn & Bülow, zu deren Kunden auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) gehören. "Kunstschätze wie die Juwelen im Grünen Gewölbe werden in der Regel nicht taxiert." Nur wenn Einzelstücke für eine Leihgabe versichert werden müssten, werden sie geschätzt.
Laut Kuhn ist eine Bewertung bei diesen historischen Juwelen schwierig. "Es gibt den Materialwert und den ideellen Wert, der viel höher ist." Dazu komme, dass diese Stücke Unikate und dem Markt entzogen seien. "Öffentliche Museen verkaufen ihre Kunst in der Regel nicht, sie bewahren und zeigen sie oder leihen sie auch mal aus." Nur im internationalen Leihverkehr taxierten die Experten einen möglichst authentischen Wert.
Über die Summen werde nicht gesprochen, auch um keine Begehrlichkeiten zu wecken. Die seit dem Juwelendiebstahl aus den Grünen Gewölbe vor einer Woche kursierenden Schätzungen sind laut Kuhn Spekulationen und unseriös. Er rät den SKD zu einer Fundusversicherung für den Bestand. "Diese Grunddeckung würde auf jedem Fall im Schadensfall greifen."