Die Kulturszene will mit einer bundesweiten Neuauflage der Kampagne "Die Vielen" die Demokratie stärken. Die Kampagne will nach Angaben vom Donnerstag in Berlin die Vielfalt in der Gesellschaft zeigen und gegen Normalisierung von Rechtsextremismus in der Politik mobilisieren. Eine erste Aktionswoche wurde vom 3. bis zum 9. Juni angekündigt.
Kultureinrichtungen und Kunstschaffende hatten sich bereits 2018 unter dem Namen "Die Vielen" zusammengeschlossen, um "eine klare Haltung gegenüber gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Rechtsextremismus und Angriffen auf die Kunstfreiheit" zu zeigen.
Nele Hertling, Direktion der Sektion Darstellende Kunst, appellierte, die Kraft der Kultur wirksam zu machen. Für den Deutschen Kulturrat bezeichnete Geschäftsführer Olaf Zimmermann die Kunstfreiheit als unverzichtbar für eine freiheitliche Gesellschaft.
Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD), sprach davon, es solle ein Bewusstsein erreicht werden, eine Solidarität aus der Vielfalt der Gesellschaft zu erzielen.
Barbara Mundel, Intendantin der Münchner Kammerspiele, begrüßte es, dass die Kulturszene sich mit dem Aufruf wieder massiver zu Wort melde. Gemeinsam solle versucht werden, Angst zurückzudrängen und zu zeigen, wie großartig Demokratie sei.
Amelie Deuflhard, Intendantin von Kampnagel in Hamburg, kündigte an, es sollten bundesweit wieder zahlreiche Kulturorganisationen eingebunden werden. Rolf Hemke, Leiter des Kunstfestes Weimar, sagte, alle profitierten vom existierenden freiheitlichen System. "Wir scheuen uns nicht, Haltung zu zeigen", sagte Hemke.