"Letzte Generation"

Kulturstaatsministerin kritisiert erneut Angriffe von Klimaaktivisten

Aktivistinnen der "Letzten Generation" im Berliner Naturkundemuseum
Foto: Paul Zinken/dpa

Aktivistinnen der "Letzten Generation" im Berliner Naturkundemuseum

Kulturstaatsministerin Claudia Roth bezweifelt, dass Angriffe auf Museen mehr Aufmerksamkeit für den Kampf gegen den Klimawandel bringen

"Ich habe sehr viel Verständnis und Respekt dafür, dass aktuell vor allem junge Menschen um mehr Aufmerksamkeit für die Klimakatastrophe kämpfen und die Öffentlichkeit mit Protestaktionen wachrütteln wollen", teilte die Grünen-Politikerin am Montag mit.

"Die Angriffe auf unersetzliche Kunstwerke führen aber gerade nicht zu mehr Aufmerksamkeit für die Sache", hieß es in der Stellungnahme. "Stattdessen wird jetzt vor allem über Kartoffelbrei, Schutzglas und Sicherheitsmaßnahmen diskutiert. Wir dürfen Kunst und Klimaschutz nicht gegeneinander ausspielen."

"Wenn die Aktionen in dieser Form weitergehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis tatsächlich ein Kunstwerk unwiederbringlich beschädigt wird", warnte Roth in der Mitteilung. "Aber auch schon jetzt sind die Konsequenzen spürbar: Museen müssen ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärken, zum Schaden für die Zugänglichkeit von Kunst, zum Schaden für Museen als offene Orte der Begegnung."

Klimaaktivisten hatten mehrfach den Betrieb in Museen gestört. Vor rund einer Woche schütteten sie eine Flüssigkeit auf ein mit Glas geschütztes Bild von Claude Monet im Potsdamer Museum Barberini. Am Sonntag klebten sich zwei Frauen im Berliner Museum für Naturkunde an Metallstangen unter Dinosaurierskeletten fest. Die Gruppe "Letzte Generation" fordert entschlossenere Maßnahmen gegen den Klimawandel.