Restitution

Köln plant Rückgabe von Benin-Bronzen: Rat entscheidet im Dezember

Museumsdirektorin Nanette Snoep vor einer Vitrine mit Benin-Bronzen
Foto: Marius Becker/dpa

Museumsdirektorin Nanette Snoep vor einer Vitrine mit Benin-Bronzen

Die Stadt Köln plant die Rückgabe von 92 Benin-Bronzen aus der Sammlung des Rautenstrauch-Joest-Museums an Nigeria

Drei Werke sollten auf Wunsch der nigerianischen Partner noch im Dezember, weitere 52 ab 2023 sukzessive an Nigeria zurückgeführt werden, teilte die Stadt Köln am Dienstag mit. 37 der Kunstwerke sollten zunächst für zehn Jahre als Leihgaben in dem Kölner Museum bleiben. Der Rat der Stadt Köln soll am 8. Dezember über den Vorschlag abstimmen.

Die Stadt erklärte, die Beschlussvorlage zur Eigentumsrückübertragung sei das Ergebnis von Verhandlungen mit Vertretern Nigerias, die seit 2021 unter Federführung des Auswärtigen Amtes und der Staatsministerin des Bundes für Kultur geführt wurden. Das städtische Rautenstrauch-Joest-Museum verfügt über die viertgrößte Sammlung von Benin-Hofkunstwerken in Deutschland.

Dabei geht es um Werke, die 1897 von der britischen Armee aus dem Königspalast des Königreichs Benin geraubt wurden. Die Werke wurden anschließend in Europa versteigert.

Zuletzt war mehrfach von 96 Benin-Bronzen im Kölner Museum die Rede gewesen. Doch hätten sich bei Überprüfung der Kunstwerke in den vergangenen Monaten neue Erkenntnisse ergeben bezüglich der Zuordnung zum Raub von 1897, erklärte die Stadt. So seien einige Werke erst im 20. Jahrhundert angefertigt worden und stammten damit nicht aus dem Raub. Andere Arbeiten seien aufgrund von Kriegsverlusten und Tauschgeschäften heute nicht mehr im Museum.