Alle dringend Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe Dresden im November 2019 sind gefasst. Sächsische Beamte nahmen am Donnerstagmorgen einen 23-Jährigen in einer Wohnung in Berlin-Treptow fest, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden mitteilten. Ihm werden schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen, er wird am Nachmittag in Dresden einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Der Mann, der wie die mutmaßlichen Komplizen aus einer arabischstämmigen Berliner Großfamilie stammt, ist wegen des Goldmünzen-Diebstahls aus dem Berliner Bode-Museum zu einer Jugendstrafe verurteilt, war wegen seiner Revision aber bis zur Rechtskraft auf freiem Fuß. Aus Ermittlersicht sind damit alle sechs unmittelbar an dem Dresdner Coup Beteiligten identifiziert und festgenommen, wie Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt sagte.
Zwei Männer waren am 25. November 2019 in das Residenzschloss eingedrungen, hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine des Schatzkammermuseums geschlagen und darin befestigte Juwelen herausgerissen. Von den etwa einem Dutzend Schmuckstücken aus Diamanten und Brillanten des 17. und 18. Jahrhunderts von kaum schätzbarem Wert fehlt seitdem jede Spur.
Die Ermittler sind überzeugt, dass der Einbruch auf das Konto des Remmo-Clans geht, der auch für Straftaten wie den Diebstahl der 100 Kilogramm schweren Big Maple Leaf-Goldmünze aus dem Bode-Museum 2017 verantwortlich gemacht wird. Fünf dringend Tatverdächtige waren im November und Dezember 2020 sowie im Mai 2021 jeweils in Berlin festgenommen worden. Die beiden 25-Jährigen, ein 28- und zwei 22-Jährige befinden sich in Untersuchungshaft. Im Rahmen dessen verbüßt einer von ihnen ebenfalls eine Jugendstrafe wegen des Goldmünzen-Diebstahls.
Die Dresdner Soko "Epaulette" fahndet weiter nach vier inzwischen identifizierten möglichen Helfern, die Ende November den Tatort ausgespäht haben und damit an der Vorbereitung des Juwelendiebstahls beteiligt gewesen sein könnten.