Die Geschichte der Documenta wird meist als eine demokratische Erfolgsgeschichte erzählt. 1955 sollte die Kunstschau Leben ins kriegszerstörte Kassel bringen und die von den Nazis verfemten Künstler der Moderne rehabilitieren. Doch gerade verkompliziert sich die Erzählung und es wird darüber diskutiert, dass es bei der frühen Documenta mehr Kontinuitäten mit der NS-Zeit gab, als man bisher wusste, oder wissen wollte.
Gründer Arnold Bode (selbst Sozialdemokrat und von den Nazis als "entarteter Künstler" bezeichnet) verließ sich auf ein Team, das zumindest auch aus Mitläufern des NS-Regimes bestand. Im Zentrum der Debatte steht der Kunsthistoriker Werner Haftmann, Bodes wichtigster Berater und Kopf der ersten drei Ausstellungen, der NSDAP-Mitglied war und nach dem Krieg an der Legende von den widerständigen deutschen Expressionisten strickte. Die Diskussion um den Ballast der Weltkunstschau dürfte jedoch erst am Anfang sein, denn auch andere Hauptfiguren der frühen Documenta sind in der Mitgliederkartei der NSDAP zu finden. Die Kasseler Kulturwissenschaftlerin Mirl Redmann hat zu den Biografien von Documenta-Protagonisten im Bundesarchiv geforscht. Wir haben mit ihr gesprochen.
Mirl Redmann, Sie schreiben Ihre Doktorarbeit eigentlich über die Internationalisierung der Documenta. Wie kamen Sie dazu, ins Bundesarchiv zu gehen und in der NSDAP-Mitgliederkartei nach Personal der frühen Documenta-Ausgaben zu suchen?
Mein Fokus sind Künstlerinnen und Künstler aus arabischen Ländern auf der Documenta. Mich interessiert, wann und warum sie mit diesem Label "arabisch" versehen wurden. Es hat sich herauskristallisiert, dass es in diesem Zusammenhang seit den 90er-Jahren einen Fokus auf Fragen nach historischen und kollektiven Traumata gibt. Dabei ist der Umgang mit Archiven wichtig, der ja auch in der zeitgenössischen Kunst und im Globalisierungsdiskurs eine Rolle spielt. Ich dachte mir, dass es eigentlich kein Wunder ist, dass solche Positionen auf der Documenta so viel Raum bekommen und immer wiederkehren. Schließlich haben wir in Deutschland unser eigenes historisches Trauma. Ich fing an, an diesem Thema zu forschen, weil das vielleicht die Klammer sein könnte, mit der ich die frühen Ausgaben der Documenta mit den späteren verbinden kann.
Und dieses deutsche Trauma ist die NS-Zeit …
Ja, aber das war für mich am Anfang gar nicht so klar. In der deutschen Erinnerungskultur, wie sie sich mir erschlossen hat, geht es einerseits viel um die Opfer des Holocaust, was ja auch richtig ist, und andererseits um die Erfahrungen der deutschen Zivilbevölkerung zwischen Bombenkrieg und Hungerjahren, die sich ebenfalls in gewisser Weise als Opfer fühlte. Dazwischen, wenn es um individuelle Positionierungen gegenüber dem Faschismus geht, gibt es eine Lücke in der Erzählung. Bei der vorherrschenden Lesart der Documenta steht die Wiedergutmachung im Vordergrund – vor allem der Rückbezug auf die NS-Ausstellung "Entartete Kunst" von 1937 und die Rehabilitierung einer verfemten deutschen Moderne.
Eine Lesart, die zunehmend hinterfragt wird.
Ja, weil dabei unerwähnt bleibt, dass die Protagonisten der ersten Documenta alle eine Vergangenheit im NS-Staat hatten. Darüber wird nicht gesprochen. Die Biografien – wenn es sie denn überhaupt gibt – beziehen sich meist nicht darauf und bieten wenig kritische zeithistorische Betrachtung.
Sind Sie mit der Erwartung ins Archiv gegangen, Hauptfiguren der frühen Documenta in der Mitgliederkartei der NSDAP zu finden, oder waren die Treffer überraschend?
Ich habe absolut damit gerechnet. Es musste etwas geben, weil das Schweigen so deutlich war. Eigentlich brauchte ich nur Stoff für eine Fußnote, letztlich habe ich ein Jahr damit verbracht, sämtliche verfügbare Literatur nach der einen Studie zu durchsuchen, die sich mit der Kontinuität der NS-Zeit bei der Documenta in der jungen Bundesrepublik beschäftigt. Und dann habe ich gemerkt, dass es die eben nicht gibt.
Warum nicht?
Die Geschichtsschreibung der Documenta konzentriert sich stark auf die Rehabilitierung der vormals "entarteten Kunst" – und dieser Fokus ist natürlich auch von den Akteuren der ersten Ausstellungen mit gelenkt worden. Es geht zum Beispiel viel um den deutschen Expressionismus und die Abstraktion der Kunst. Aber spätestens seit der Forschung von Walter Grasskamp in den 80er-Jahren ist klar, dass auf der ersten Documenta eine "entschärfte" Version der Moderne gezeigt wurde. Die Moderne war eben kein eindeutiger Monolith – und mich interessiert, was ausgeschlossen wurde. Politische Kunst wurde auf der D1 ausgeklammert, von Otto Dix wurde zum Beispiel ein Stillleben gezeigt. Jüdische Künstler, die im NS umgebracht wurden, fehlten. Diesen Diskurs um das, was ausgeschlossen wird, gibt es in der Literatur bereits. Hinter den inhaltlichen Entscheidungen stehen jedoch auch Menschen, die es aus bestimmten Gründen so gemacht haben. Man redet viel über das Schweigen in der Nachkriegszeit, aber selbst in dieser Debatte wird das Schweigen über das Konkrete noch weitergeführt.
Nach wem haben Sie gesucht?
Ich habe mir Personen angeschaut, die im Katalog der ersten vier Documenta-Ausgaben mit einer Funktion in der Organisation genannt werden. Es ist jeweils das kunsthistorische Team, bei der ersten und zweiten Ausgabe der Arbeitsausschuss, und ab der Documenta III der sogenannte Rat. Dazu kommen die Trägergesellschaften. Mich hat das Netzwerk von Menschen interessiert, die in Kassel für die Documenta zusammengekommen sind. Insgesamt umfasst mein Sample 87 Personen.
Dass Arnold Bodes wichtigster Berater, der Kunsthistoriker Werner Haftmann, NSDAP-Mitglied war, ist seit der Ausstellung "Emil Nolde: Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus" im Sommer 2019 in Berlin bekannt. Wen haben Sie noch "gefunden"?
Bei 55 dieser 87 Personen bin ich sicher, dass sie alt genug waren, um NSDAP Mitglieder zu werden und dass sie zwischen 1933 und 1945 Spuren in deutschen Archiven hinterlassen haben. Sie mussten sich also zum NS-Staat positionieren oder wurden in eine Opferrolle gedrängt, die ihnen keine Wahl gelassen hat. Von diesen 55 konnte ich bisher für 22 Personen eine Mitgliedschaft entweder in der NSDAP oder eine herausgehobene Position in einer ihrer verbotenen Unterorganisationen nachweisen. Viele Namen sind ja schon bekannt: Eben Werner Haftmann, aber auch Alfred Hentzen, ebenfalls Mitglied im Arbeitsausschusses und der erste Leiter der Kestnergesellschaft in Hannover, später Direktor der Hamburger Kunsthalle. Über den hat die Kunsthistorikerin Julia Friedrich bereits 2017 publiziert. Auch die NSDAP-Mitgliedschaft des Intendanten des Staatstheaters Kassel, Hermann Schaffner, ist bekannt. Er wurde im Entnazifizierungsverfahren entlastet, weil er 1938 aus der Partei ausgeschlossen wurde. Allerdings war ich sehr überrascht, als ich im Archiv die dicken Akten gefunden habe, die erst seinen jahrelangen, harten Kampf gegen den Parteiausschluss dokumentieren und dann die Zweifel der Alliierten, wie sie mit diesem Material umgehen sollen. Richtiggehend schockiert hat mich Hermann Mattern ...
...Arnold Bodes Mitstreiter beim Wiederaufbau der Kasseler Kunstakademie und Organisator der Bundesgartenschau 1955. In deren Rahmenprogramm fand die erste Documenta statt ...
Ja. Es war bekannt, dass er bereits die Reichsgartenschau 1939 verantwortet hatte, aber er hat später angeblich gern und offensiv damit kokettiert, dass er all seine Erfolge im NS-Staat nur seiner Fachkompetenz als Landschaftsarchitekt zu verdanken gehabt habe und nie der Partei beigetreten sei. Das sind jetzt nur Personen, die bereits in der ersten Documenta eine Rolle spielten, aber der Kreis ist einfach zu groß, da sind Politiker und Kulturschaffende genauso wie Studierende und städtische Beamte. Ein breiter Querschnitt durch die Gesellschaft, wie ja auch die NSDAP nach neueren Forschungen die erste Partei gewesen zu sein scheint, die in ihrer Mitgliederstruktur einen echten Querschnitt durch die Bevölkerung abgebildet hat.
Nun wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Biografien in der NS-Zeit sehr unterschiedlich sind, und dass eine NSDAP-Mitgliedschaft noch nicht unbedingt bedeutet, dass jemand überzeugter Nationalsozialist war. Welche Bedeutung messen Sie diesen Erkenntnissen zu?
Natürlich gibt es sehr unterschiedliche Gründe, warum Menschen ihre Unterschrift unter diesen Aufnahmeantrag gesetzt haben. Aber man muss auch darauf hinweisen, dass die NSDAP keine Opportunisten in ihren Reihen wollte. Man musste sein aufrichtiges Interesse beweisen und beispielsweise seinen "Arier-Nachweis" erbringen. Die Partei hat auch Personen nicht aufgenommen oder wieder ausgeschlossen. Bestimmt gab es so etwas wie einfache Mitläufer, vielleicht Menschen, die weiter Karriere machen wollten, aber dann muss man sich doch trotzdem fragen: In was für einem Staat wollten sie Karriere machen und warum? Das ist auf jeden Fall genauso ein Grund, genauer hinzuschauen. Ich würde die Frage außerdem noch umdrehen.
Das heißt?
Es muss nicht unbedingt so sein, dass jemand kein überzeugter Nationalsozialist war oder das System nicht aktiv gestützt hat, wenn er nicht in der Partei war. Es gibt andere Gründe, sich eine Biografie genauer anzuschauen. Interessant in diesem Zusammenhang ist zum Beispiel Kurt Martin*, der Mitglied im Arbeitsausschuss der ersten Documenta war.
Inwiefern?
Martin verdankte seine Karriere maßgeblich seiner Bekanntschaft mit dem NS-Gauleiter Robert Wagner, dieser übertrug ihm 1933 seine erste Führungsposition, den Aufbau eines badischen Armeemuseums, dann 1934 die Leitung der Kunsthalle Karlsruhe. Seit 1939 schätzte er für die Badische Devisenstelle als Sachverständiger das Eigentum von "Ausreisewilligen". Mit der Besetzung des Elsass 1940 wurde er von Wagner zusätzlich zum staatlichen Bevollmächtigten des dortigen Museumswesens berufen, zum Leiter der Städtischen Museen der Stadt Straßburg und zum Generalbevollmächtigten für die Oberrheinischen Museen. Man kann argumentieren, dass er eine wichtige Funktion im NS-Staat eingenommen hat und das dies auch eine kritische Betrachtung erfordert - die dann in ihren Nuancen nicht nur von auf den NS spezialisierten Provenienzforscherinnen und -forschern geläufig sein sollte, sondern auch Eingang findet in die Erzählungen der Documenta oder zu seiner Rolle als Museumsdirektor in der BRD.
Sind solche Nuancen schwerer auszuhalten als ein "Gut/Böse"-Prinzip?
Wir haben immer noch die Tendenz, uns Nazis als braune Horden vorzustellen aber es gab auch innerhalb der NSDAP Flügelkämpfe und Strömungen. Auch Werner Haftmann, der Mitgründer der Documenta, der im Gegensatz zu Martin in der NSDAP war, setzt sich später sehr stark von den Nazis ab. Das sind für ihn die Unzivilisierten, Groben und Lauten. Das kann ein Standesdünkel gewesen sein, der es verbot, sich mit diesem Bild eines Nazis zu identifizieren. Oder auch eine spätere Erzählung, dass bürgerliche Menschen, die Kunstgeschichte studieren und Museen leiten, davon weit entfernt gewesen seien. Aber das heißt ja nicht, dass man sich politisch und gesellschaftlich nicht auf das System eingelassen hat .
In der aktuellen Debatte geht es ja nicht darum, die Documenta als "Nazi-Ausstellung" abzustempeln. Was sind für Sie die zentralen Fragen, an denen jetzt weitergeforscht werden sollte?
Ehrlich gesagt freue ich mich, wenn ich nach einem langen Exkurs jetzt wieder zum Ausgangspunkt meiner Fragestellung zurück kann, nämlich, ob und inwiefern der extreme Nationalismus des NS-Regimes in der Konzeption der ersten Documenta-Ausstellungen weiterwirkte. Bezüglich der Einzelbiografien zu Beteiligten an den frühen Documenta-Ausstellungen sind nach wie vor noch dutzende von ungehobenen Archivquellen zu konsultieren, sowohl für die NS-Zeit als auch in BRD-Archiven und Nachlässen. Mich hat es überrascht, dass es fast 75 Jahre nach Kriegsende immer noch dieses Schweigen und so große Forschungslücken gibt. Vieles im Kunstdiskurs dreht sich um Trauma und Heilung. Und wenn es um die Heilung geht, muss man über das Traumatische sprechen und eine Haltung dazu finden, bevor man neue Fragen entwickeln kann. Für mich ist das ein solcher Moment. Wenn man die NS-Verstrickungen von Protagonisten der frühen Ausstellungen anerkennt, ist das für mich produktiver, als wenn man am Mythos der "inneren Emigration" und der widerständigen Verfechter "der Moderne" festhält und ich bin sehr gespannt darauf, wie die Diskussionen jetzt weitergehen.
Sie haben 2017 auf der Documenta 14 als Choristin, also Kunstvermittlerin, gearbeitet. Hat sich ihr Eindruck der Documenta als zeitgeschichtliches Phänomen seitdem verändert?
Wenn ich auf die erste Documenta schaue, ist das eine Verschiebung um Nuancen. Es ist nicht der große Umbruch. Es war erwartbar, dass es diese Kontinuitäten gibt. Die ganze Nachkriegsgesellschaft war davon durchsetzt. Das wissen wir in der Theorie und für viele gesellschaftliche Bereiche ist das gut erforscht. Im Kultursektor wurde bisher wenig darüber gesprochen, und es schockiert und wundert mich, dass es bei der Documenta so lange nicht zum Thema geworden ist. Was die Documenta 14 bei mir allerdings verändert hat, ist das Bewusstsein dafür, dass die globale Ausstellung lokal gemacht wird. Lokale kontinuierliche Strukturen in Kassel können die globalen, temporären Strukturen ermöglichen oder blockieren.
Sie leben und arbeiten inzwischen in Kassel. Gibt es dort eine Offenheit für den Diskurs über die neuen Erkenntnisse?
Im Zusammenhang mit der Kasseler Documenta-Professur von Nora Sternfeld gibt es ein riesiges Interesse an dem Thema. Begleitend zum Kasseler Dokfilmfest 2019 gab es beispielsweise eine Podiumsdiskussion zu den "Schattenwelten der Documenta", wo ich meine Ergebnisse zum ersten Mal öffentlich vorgestellt habe. Auch da war das Publikumsinteresse enorm. Ansonsten wird es sich zeigen. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis eine öffentliche Auseinandersetzung darüber einsetzen wird, was die Konsequenzen aus diesen Funden sein sollen und auch die Institutionen müssen ja entscheiden, wie sie damit umgehen können und wollen.
Es gibt ja auch Stimmen, die sagen, man könne die Geschichte der Documenta von 1955 bis heute als eine Geschichte der Öffnung der Kunst begreifen. Warum finden Sie die historische Aufarbeitung so wichtig?
Die Frage, die dabei ausgeklammert wird, ist ja: eine Öffnung von welchem Ausgangspunkt aus? Die Annahme war bisher meist: Arnold Bode als SPD-Mann und Zugpferd hatte in seinem Kielwasser vielleicht ein paar Leute, die im NS-Staat "jemand waren und etwas wollten". Aber was genau? Wer genau? Das ist es ja gerade, was man lange nicht wissen wollte und wo dann die Mythen von der inneren Emigration und dem widerständigen Kampf um die Moderne einsetzen. Kürzlich hat der Kunsthistoriker Christian Fuhrmeister angeregt, sich auch die Rolle Arnold Bodes noch einmal genauer anzusehen. Die letzten Zeitzeugen sterben, und wir haben jetzt die Gelegenheit uns zunehmend unbefangen mit dem historischen Material zu beschäftigen. Es gibt ja schon verstreute Fußnoten in der Literatur: Wissens-Schnipsel, die darauf hinweisen, dass auch schon früher Forscherinnen und Forschern Interesse an diesen Fragen hatten, sie aber nicht konsequent verfolgt haben. Außerdem ist viel abstraktes Wissen da, das nie auf die Documenta angewendet wurde, all das müssen wir jetzt aufschreiben und zusammenziehen. Wir stehen heute immer noch in der Genealogie des Schweigens, und es würde für mich zu einer Versachlichung der Debatte beitragen, wenn alles auf den Tisch kommt und diskutiert werden kann. Ich sage nicht, dass die Geschichte der Documenta umgeschrieben werden muss. Aber es ist eine Differenzierung nötig - ohne, dass wir alles über den Haufen werfen.
Eigentlich müsste das Anstoßen von politischen Debatten ja ganz im Sinne der heutigen Documenta sein ...
Generell müssen wir über Kontinuitäten sprechen. Es geht auch um Rassismus, koloniale Denkmuster, Misogynie, die viel älter sind als die NS-Zeit und die bis heute weiter wirken. Eins der ersten öffentlichen Statements des kuratorischen D15-Team von Ruangrupa ging davon aus, dass die Documenta eine Institution war, die heilen sollte. Diese Erzählung müssen wir noch einmal angehen.
*In der Februarausgabe von Monopol haben wir im Artikel "Vom Sockel geholt" über die neue Forschung zur Documenta fälschlicherweise geschrieben, dass Kurt Martin NSDAP-Mitglied war. Das ist nach jetzigem Forschungsstand nicht der Fall. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.