Mit Blick auf die coronabedingten Maßnahmen fällt die zuletzt für den 17. Dezember angekündigte erste Teileröffnung des riesigen Kultur- und Ausstellungszentrums aus. Stattdessen soll es vom 16. Dezember an digitale Einblicke in Form von Livestreams und Online-Führungen geben, wie die Stiftung Humboldt Forum am Freitag mitteilte. Weitere digitale Angebote seien in Prüfung, sagte Generalintendant Hartmut Dorgerloh.
Nach jahrelanger Verzögerung und Kostensteigerungen auf inzwischen 677 Millionen Euro soll das Humboldt Forum in mehreren Schritten öffnen. Zunächst sollten wenige Teile des rund 40.000 Quadratmeter umfassenden Gebäude zugänglich gemacht werden, erste Ausstellungen sollten 2021 folgen. Auf allen Ebenen soll das Haus nach bisherigen Ankündigen erst zur Jahreswende 2021/22 zugänglich sein.
Das Humboldt Forum nutzen künftig die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit zwei ihrer Museen, das Land Berlin und die Humboldt-Universität. Gezeigt werden sollen Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.
Diskutiert wird bereits über die koloniale Vergangenheit von Ausstellungsstücken. Auch der Bau nach Plänen des italienischen Architekten Franco Stella ist umstritten, der Fassadenbereich ist weitgehend eine Rekonstruktion des 1950 zerstörten früheren Stadtschlosses der Hohenzollern. Kritik lösten zuletzt Kreuz und Kuppel mit einem weithin sichtbaren Bibelspruch aus. Darin wird die Unterwerfung aller Menschen unter das Christentum gefordert.