Hetty Berg ist als Direktorin des Jüdischen Museums Berlin vorzeitig in ihrem Amt bestätigt worden. Der Stiftungsrat des Museums berief die 62-Jährige nach Angaben vom Montag einstimmig für eine zweite Amtszeit bis Ende März 2029.
Die niederländische Kuratorin und Museumsmanagerin Berg steht seit April 2020 an der Spitze des vom Bund getragenen Jüdischen Museums.
Berg sei es gelungen, das Jüdische Museum Berlin als Leuchtturm für jüdisches Leben in Deutschland auszubauen und erfolgreich weiterzuentwickeln, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth als Vorsitzende des Stiftungsrats. Berg habe der Vielfalt und Lebendigkeit jüdischen Lebens beeindruckend Rechnung getragen.
"Auseinandersetzung mit Formen und Folgen von Antisemitismus"
"Hass und Gewalt gegen Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen haben in den letzten Monaten in erschreckendem Maße zugenommen", so die Grünen-Politikerin. Deswegen komme der Auseinandersetzung mit Formen und Folgen von Antisemitismus eine ganz besondere Bedeutung zu.
Die in Den Haag geborene Berg studierte Theaterwissenschaften in Amsterdam und Management in Utrecht. Von 1989 an war sie Kuratorin und Kulturhistorikerin am Jüdischen Historischen Museum in Amsterdam. Seit 2002 arbeitete Berg, selbst Mitglied der Jüdischen Gemeinde, als Museumsmanagerin und Chefkuratorin des Jüdischen Kulturviertels in Amsterdam. Dazu gehören neben dem Jüdischen Historischen Museum auch das Kindermuseum, die Portugiesische Synagoge, das Nationale Holocaust-Museum und die Gedenkstätte Hollandsche Schouwburg.
Bergs Vorgänger Peter Schäfer war nach einem umstrittenen Tweet des Museums von seinem Amt zurückgetreten. Darin ging es um Kritik von jüdischen und israelischen Wissenschaftlern an einem Beschluss des Bundestags, in dem die BDS-Bewegung (Boykott, Desinvestitionen, Sanktionen) als antisemitisch eingestuft worden war.