Die Krefelder Kunstmuseen haben das expressionistische Möbelensemble "Blaues Zimmer" von Helmuth Macke (1891-1936) erworben. Die Werkgruppe bereichere nun dauerhaft die Sammlung, teilten die städtischen Museen mit. Das achtteilige Schlafzimmer-Ensemble besteht aus Bett, Schrank, Kommode, Nachttisch, Tisch, zwei Stühlen und Spiegel.
Die Möbel wurden 1925 von Macke ultramarinblau grundiert und aufwendig mit Akt-, Tier- und abstrakten Motiven bemalt. Helmuth Macke war der Cousin des bekannten expressionistischen Malers August Macke (1987-1914).
Macke wurde 1891 in Krefeld geboren. Durch seinen Lehrer Johan Thorn Prikker an der Kunstgewerbeschule und durch das fortschrittliche Ausstellungsprogramm des Krefelder Kaiser Wilhelm Museums war er früh mit den modernen Kunstströmungen vertraut. Er stand in engem Austausch mit den Münchner Künstlerinnen und Künstlern des Blauen Reiters und dem Kreis der Künstlergruppe Brücke.
Macke erhielt nach dem Ersten Weltkrieg bedeutende Aufträge für Wandgemälde. Trotz der Wertschätzung zu Lebzeiten geriet Helmuth Macke jedoch beinahe in Vergessenheit. Dazu trug sein früher tragischer Unfalltod im Bodensee ebenso bei wie die Vernichtung großer Teile seines Werkes durch einen Bombenangriff. Sein künstlerischer Nachlass gelangte Ende der 1950er-Jahre über seine Schwester an die Kunstmuseen Krefeld.