Auf dem offiziellen Twitter-Konto des Katzenstars hieß es, dass die Todesursache eine Harnwegsentzündung war. Laut ihrer Website war sie sieben Jahre alt. Allein diese beiden Sätze bringen den Hype um das flauschige Haustier auf den Punkt. Der Siegeszug der Katze geht auf ein Foto zurück, das der Bruder der Besitzerin im September 2012 auf der Diskussionsseite Reddit veröffentlichte. Das Publikum zeigte sich begeistert von der mürrischen Miene der Katze. Später folgten YouTube-Videos und eine eigene Website. Zuletzt hatte das Tier rund 8,5 Millionen Fans bei Facebook, 2,4 Millionen Follower bei Instagram sowie 1,5 Millionen bei Twitter und mehr als 264 000 Abonnenten bei YouTube.
Schuld an den nach unten zeigenden Mundwinkeln des Tiers war ein genetisch bedingter kleiner Unterbiss, genannt "feliner Kleinwuchs". Dieser missbilligende Ausdruck machte die Katze zur perfekten Projektionsfläche. Sie wurde in Episoden der Weltgeschichte hineinmontiert und als haariger Philosoph inszeniert. "Grumpy Cat" war ein bizarrer Auswuchs der digitalen Tierverehrung, allerdings auch ein Gegenpol zur fröhlich-bunten Knuddelästhetik vieler Haustiervideos. Sowas wie der Nihilist unter den Internet-Berühmtheiten. "I had fun once. It was awful" lautet eins der Zitate, das "Grumpy Cat" zugeschrieben wird. Die Katze trat auch immer wieder öffentlich auf und wurde für zahllose Selfies in die Luft gehalten, was wiederum Tierschützer auf den Plan rief.
Offenbar inspirierte die missmutige Katze auch Künstler. Im Netz kursieren zahlreiche "Grumpy-Cat" Gemälde. Besonders eindrücklich ist die Mona-Lisa mit grimmigem Katzengesicht. Immerhin erübrigt sich damit die Frage: "Lächelt sie?"