Sie werde "noch im April" die betroffenen Kulturminister der Länder mit den Museumsdirektionen zu einer Gesprächsrunde einladen, teilte ihr Haus am Donnerstag mit. Auch das Auswärtige Amt solle hinzugezogen werden.
"Der Umgang mit den Benin-Bronzen ist ein Prüfstein für den Umgang Deutschlands mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten", teilte Grütters mit. Das gelte für das Humboldt Forum in Berlin, aber auch für die anderen betroffenen Museen, die in der Trägerschaft von Ländern und Kommunen liegen. Ziel des geplanten Treffens sei es, zu einer nationalen Strategie im Umgang mit den Bronzen zu kommen.
Benin-Bronzen sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden. Auch im Berliner Humboldt Forum sollen nach bisherigen Plänen welche ausgestellt werden. Das Ethnologische Museum verfügt über rund 530 historische Objekte aus dem Königreich Benin, darunter etwa 440 Bronzen. Die Objekte stammten größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.
Diskutiert wird bereits seit Längerem, ob solche Kunstobjekte zurückgegeben werden sollten. Es sei wichtig, dass man im intensiven Dialog mit den Herkunftsgesellschaften zu einer gemeinsamen Strategie komme, "die selbstverständlich auch Restitutionen einschließen sollte", teilte Grütters am Donnerstag mit. Am Mittwoch hatte sich Außenminister Heiko Maas (SPD) für Rückgaben stark gemacht.
Die von internationalen Museen und Experten gebildete Benin Dialogue Group sieht indes entscheidende Schritte für Restitutionen von Benin-Bronzen aus den Beständen europäischer Museen. Die Plünderung von Benin-Stadt im Jahr 1897 sei die Hauptquelle von Kunstobjekten, die sich heute in Museen weltweit befänden, heißt es in einer Mitteilung der Verbindung, die am Freitag in Berlin verbreitet wurde. Nach der jüngsten Debatte in Deutschland verwies die Benin Dialogue Group darauf, Gespräche über dauerhafte Rückgaben entwickelten sich in den verschiedenen beteiligten Ländern in unterschiedlicher Geschwindigkeit.
Die konkreteren Pläne für das Edo Museum of West African Arts in Benin City sowie Vereinbarungen zwischen beteiligten Institutionen in Nigeria sieht die Benin Dialogue Group als entscheidende Schritte für die künftige Aufnahme zurückgegebener Kunstwerke, ihre Ausstellung und Aufbewahrung.
Die Benin Dialogue Group besteht seit 2010. Die Initiative vereinigt Museen aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Schweden mit nigerianischen Partnern und Vertretern des Königshofs von Benin. Geleitet wird die Initiative von Barbara Plankensteiner, Direktorin des Hamburger Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt. Für Berlin ist das Ethnologische Museum Mitglied.
Benin-Bronzen sind auch in zahlreichen deutschen Museen zu finden. Im Berliner Humboldt Forum sollen sie nach bisherigen Plänen eine zentrale rolle spielen. Das Ethnologische Museum verfügt über rund 530 historische Objekte aus dem Königreich Benin, darunter etwa 440 Bronzen. Die Objekte stammten größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897.