Als Kulturprojekt neuen Typs, das interdisziplinär arbeiten solle, werde das Berliner Kulturzentrum «so etwas wie das Basislager für eine Weltreise sein», sagte die CDU-Politikerin dem Inforadio des RBB. Das Humboldt Forum soll am Mittwochabend (19 Uhr) coronabedingt zunächst nur digital eröffnet werden.
Nach sieben Jahren Bauzeit soll das 677 Millionen Euro teure Projekt hinter der teilweise rekonstruierten Barockfassade des Berliner Stadtschlosses in drei Etappen bis Ende 2021 eröffnet werden. Das Humboldt Forum nutzen künftig zwei Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, das Land Berlin und die Humboldt-Universität. Gezeigt werden sollen Exponate etwa aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins.
Grütters sprach vom "Geist der Brüder Humboldt", die Vorbilder und Vordenker dafür gewesen seien, "dem Fremden zu begegnen, ohne es abzuwehren oder abzuwerten". Das sei zukunftsweisend. "Diese Annäherung der Völker und das Ideal eines gleichberechtigten Dialogs, das klingt ein bisschen philosophisch, aber das ist die Idee dieses großartigen Projekts."
Auch die Geschichte der Kolonialzeit solle erzählt werden. "Das ist ein Kapitel, das wir bisher sträflich vernachlässigt haben. Ich bin froh, dass das Humboldt-Forum diese Debatte angestoßen hat", sagte Grütters. Auch die umstrittenen Benin-Bronzen würden "immer im Kontext mit der derzeit laufenden Debatte um Restitution" ausgestellt. Stücke, die aus Unrechtskontexten stammten, müssten zurückgegeben werden.
Einen ersten Rundgang durchs Humboldt Forum lesen Sie hier