Das Landschaftsbild des französischen Malers Nicolas Rousseau aus dem 19. Jahrhundert wurde am Dienstag in Berlin vom Sohn des Soldaten, Peter Forner (80), aus Privatbesitz an die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes ausgehändigt.
Forners Vater Alfred hatte das Bild von einem bisher nicht bekannten Ort im Nordwesten Frankreichs nach dessen Angaben einem Befehl folgend mitgenommen. In Berlin sollte er es abliefern, fand an der Anschrift aber nur eine Ruine vor. Nach Rückkehr nach Frankreich kam Forner im Krieg ums Leben. Seitdem blieb das Bild in privater Hand in Berlin. Der Sohn sagte, er habe es nun auch als Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft und Aussöhnung zurückgeben wollen.
Descôtes sprach von einer "sehr seltenen, wertvollen Geste", die das tiefe Vertrauen zwischen Frankreich und Deutschland bezeuge. Nun sollten die legitimen Besitzer ausfindig gemacht werden.
Das etwa 40 mal 60 Zentimeter große Gemälde, dessen Wert auf bis zu 3000 Euro geschätzt wurde, zeigt eine von zwei Baumgruppen gerahmte Landschaft, die ein schmales Gewässer durchzieht. Rousseau wird als Künstler der Schule von Barbizon zugerechnet, einer Gruppe französischer Landschaftsmaler, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts wirkte. Benannt ist die Gruppe nach einer Künstlerkolonie in der Gemeinde Barbizon am Wald von Fontainebleau südöstlich von Paris.