Francesco Manacorda, der in Turin studiert hat und zwischenzeitlich die dortige Kunstmesse Artissima leitete, soll seine neue Stelle an der Spitze des Castello di Rivoli am 1. Januar 2024 antreten. Er folgt damit auf die langjährige Direktorin und Documenta-13-Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev (65), die Ende 2023 in Rente geht.
Manacorda kuratierte unter anderem die Biennalen in Liverpool (2016) und Taipeh (2018) und arbeitete für das Barbican Center und die Tate Liverpool. Bis 2022 war er Artistic Director der V-A-C Foundation des russischen Oligarchen Leonid Michelson, die einen Raum in Venedig und das Museum GES-2 in Moskau betreibt. Letzteres wurde kurz vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine eröffnet. Nach dem Beginn des Angriffskriegs legte Francesco Manacorda sein Amt nieder. Michelson ist inzwischen als Geschäftsmann mit EU-Sanktionen belegt.
Nun wurde Manacorda von einer Findungskommission nach Italien zurückgerufen. In dem Gremium saßen Francesca Lavazza, Präsidentin des Castello di Rivoli Museo d’Arte Contemporanea, Richard Armstrong, ehemaliger Direktor der Solomon R. Guggenheim Foundation, Andrea Ruben Levi und Patrizia Sandretto Re Rebaudengo, Sammler, und Nicholas Serota, ehemaliger Direktor der Tate.
Das Castello di Rivoli ist eines der bekanntesten Museen für zeitgenössische Kunst in Italien und wird in einer ehemaligen barocken Schlossanlage beherbergt. Zu den früheren Direktoren gehört auch Rudi Fuchs, Kurator der Documenta 7.