Darunter ist mit "Das gelbschwarze Trikot" von Max Pechstein eines der bedeutendsten Werke expressionistischer Malerei, wie Oberkonservatorin Birgit Dalbajewa am Mittwoch sagte. "Es entstand während der legendären Aufenthalte der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe an den Moritzburger Teichen im Sommer 1910." Im Vordergrund posiere im Badekostüm ein Mädchen, "das wohl die von den Brücke-Künstlern oft gemalte Fränzi ist". Die nackten Jungs, die hinter ihr ins Schilf strömen, seien von geschnitzten Figuren auf dem sogenannten Palau-Balken im Völkerkundemuseum Dresden inspiriert.
Das Albertinum hat fünf zentrale Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner nach Berlin verliehen und dafür Bilder von Pechstein, Schmidt-Rottluff, Nolde und Erich Heckel bekommen. Sie füllten eine Lücke, die die Nazi-Aktion "Entartete Kunst" 1937 in den Brücke-Bestand riss, sagte Albertinum-Direktorin Hilke Wagner. "Wir haben gar keine Arbeit, die im Umfeld der Moritzburger Teiche entstand." Zwar seien bereits Rückerwerbungen gelungen, die Chancen aber schlecht. "Es kommt kaum noch etwas auf den Markt und wenn, dann für enorme Preise."
Die 1912 bis 1914 entstandenen Dresdner Bilder seien zwingend für die geplante Ausstellung "Unzertrennlich. Rahmen und Bilder der Brücke-Künstler", sagte Lisa Marei Schmidt, Direktorin des Brücke Museums. "Sie haben nicht nur gemalt, sondern auch die Rahmen für ihre Gemälde gestaltet, entworfen, geschnitzt." Diese Einheit sei bisher nicht betrachtet worden. Schmidt hofft, dass der Austausch der Auftakt einer Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist, auch in der Forschung.