Vom theatralischen Dreamteam aus Alexander Kluge, Thomas Demand und Anna Viebrock zur Biennale 2017 schwärmt die Kunstwelt noch immer. Die Fondazione Prada in Venedig hat zwei Jahre nach "The Boat is Leaking. The Captain lied." also große Fußstapfen zu füllen. Seit vergangener Woche gehört der Palazzo Ca’ Corner della Regina ganz dem 2017 verstorbenen griechisch-italienischen Künstler Jannis Kounellis (bis 24. November). Und auch der hat eine Vorliebe für dramatische Räume.
Die Retrospektive mit Leihgaben aus europäischen und US-amerikanischen Sammlungen ehrt einen der bekanntesten – und provokantesten – Vertreter der Arte povera, der als Maler begann und sich im Laufe seiner Karriere immer mehr monumentalen Installationen mit Alltagsgegenständen und Theaterprojekten widmete. Die Schau mit Werken von den 50er-Jahren bis 2013 zeigt die mediale Vielfalt des Wahlrömers, unter anderen auch seinen fotogenen Goldraum "Tragedia Civile", der an seinen Kollegen James Lee Byars und seine Vorliebe für Gold erinnert. Byars' glänzende Arbeit kann man übrigens auch gerade in Venedig sehen. Die Installation "The Death of James Lee Byars" ist bis zum 24. November in der Chiesa di Santa Maria della Visitazione zu sehen.