Georg Baselitz, Damien Hirst, David Hockney, Pierre Alechinsky, Yayoi Kusama, Marlene Dumas und Wolfgang Tillmans: Große Namen muss man auf der Pariser Kunstmesse Fiac (Foire international d’art contemporain) nicht lange suchen. Einige werden von David Zwirner schon seit Jahren vertreten. Der deutsch-amerikanische Kunsthändler zählt mit Galerien in New York, Hongkong und London zu den Großen seiner Zunft. Zeitgleich zur Eröffnung der Messe feierte der 54-Jährige nun den Start seiner Niederlassung in Paris. Der Brexit sei eine Realität, so die Begründung Zwirners.
Schon zur VIP-Eröffnung herrschte Hochstimmung und emsiger Publikumsverkehr, vor allem vor den Arbeiten von Wolfgang Tillmans. Der 51-jährige Deutsche gehört zu den bedeutendsten Fotografen seiner Generation. Erst 2017 widmete ihm die bekannte Fondation Beyeler in der Schweiz eine umfangreiche Werkschau. Mehrere Tausend Kunstliebhaber drängten sich bei der VIP-Eröffnung durch die Gänge und Nischen der knapp 200 Galerien aus 29 Ländern, deren Künstler bis zum Sonntag, 20. Oktober, mit ihren Werken zu sehen sind. Die Messe findet im Grand Palais, unweit der Champs-Elysées, und im gegenüberliegenden Petit Palais statt, wo vor allem raumfüllende Arbeiten zu sehen sind, etwa von Erik Dietman und von Pierre Alechinsky.
Aufbruchstimmung überall
Die Fiac gehört neben der Art Basel mit ihren Ablegern in Miami und Hongkong und der Frieze in London zu den wichtigsten Messen der Branche. David Zwirner zählt zu den Stammgästen der Pariser Messe, die dieses Jahr zum 46. Mal mit Klassikern der Moderne und zeitgenössischen Künstlern aufwartet. Unter ihnen ist auch der Pole Wilhelm Sasnal, dessen Werke von der Geschichte und den Massenmedien inspiriert sind, wie sein Bild "Angela Merkel, blau" zeigt.
Seit drei Jahren verspürt Zwirner in Paris eine Aufbruchstimmung. "Es tut sich hier immer mehr. Viele Museen haben in den vergangenen Jahren geöffnet", sagte er. Paris werde für Sammler und Künstler immer interessanter. Im Jahr 2014 wurde die Fondation Louis Vuitton eröffnet, 2017 das "Musée du Conti 11 - Monnaie de Paris" gegenüber dem Louvre.
Im Gespräch mit Detektor FM teilt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr ihre ganz eigenen Eindrücke aus der Pariser Kunst-Euphorie. Sie erklärt, was die Fiac besonders macht, warum vor dem Grand Palais Zuckerwatte fliegt und welche andere Messe sie allen Besuchern ans Herz legen würde.