Der "Museum Intelligent Assistant" (MIA) beantwortet im Chat Fragen zu neun Fotografien aus der Ausstellung in Echtzeit. Dabei können die Besucher über die offizielle Museums-App beispielsweise fragen, welche Details auf den Bildern zu sehen sind, wie die Fotos technisch entstanden sind oder wie die Kunstwerke zu interpretieren sind.
Bei der MIA-Anwendung für die Sammlung der Deutschen Bank, die insgesamt über 5000 Werke umfasst, wird erstmals in Europa die Watson-Technologie des Computerkonzerns IBM in einem Museumsumfeld eingesetzt. MIA sei in der Lage, gesprochene Worte zu analysieren, in den richtigen Kontext einzuordnen und darauf angemessen zu reagieren, sagte Wolfgang Hildesheim, der bei IBM für die Entwicklung von MIA verantwortlich ist. Der virtuelle Assistent solle andere Formen der Informationsvermittlung wie Audio-Guides nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. So könne der klassische Audio-Guide nicht auf spezifische Fragen eingehen.
Für jedes Foto wurden rund 80 Themenbereiche im Vorfeld analysiert und dem KI-System für die Antworten im MIA-Chat übergeben. Das System soll im Laufe der Zeit lernen, welche Fragen die Besucher zu den Bildern noch haben, die bislang nicht von dem System zu beantworten sind.
"Time Present" zeigt eine Auswahl von vier Jahrzehnten Sammlungsgeschichte mit über 60 Werken von Künstlerinnen und Künstlern wie Hilla und Bernd Becher, Andreas Gursky, Gerhard Richter oder Amalia Ulmann. Im PalaisPopulaire ist noch bis zum 17. August die Ausstellung "Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963-2020" zu sehen. Der Verhüllungskünstler war am 31. Mai in New York rund zwei Wochen vor seinem 85. Geburtstag gestorben.