Christoph Schlingensief meinte es eigentlich nur gut: "Wenn ich sage 'Tötet Helmut Kohl', bewahre ich ihn davor, weil ich das Bild ausspreche", sagte der Regisseur und Künstler, der wegen genau dieser Forderung einst in Kassel festgenommen wurde. Ob das männliche Model, es am Donnerstag auf der Pariser Modewoche nun gut mit Angela Merkel meinte, ist unter dieser Prämisse gar nicht mehr zu beantworten: Bei der Vorstellung der Sommerkollektion 2016 des Designers Rick Owens entfaltete der Mann auf dem Laufsteg ein Stoffbanner, auf dem im Meister-Yoda-Englisch "PLEASE KILL ANGELA MERKEL NOT" stand. Das "NOT" war dabei die meiste Zeit nicht zu sehen.
Rick Owens selbst will von der Aktion seines Models, mit dem er schon jahrelang zusammenarbeitet und das er "Muse" nennt, nichts gewusst haben – er war außer sich vor Wut. Das Model hat sich bislang nicht geäußert. Ging es um ein politisches Statement? Um Deutschlands dominante Rolle in Europa? Um Merkels Style? Oder war es – wie bei Schlingensief – nur als Bannzauber gedacht? Rätselhaft!
Aber gut: Nachdem kürzlich bei einer Rick-Owens-Show die Penisse der Models sichtbar waren, warum nicht auch einmal ihre dringlichsten Anliegen!