Die verwinkelte Reihe aus Abgrenzungspfosten ist noch da, doch der Strom an Museumsbesuchern, der von ihr geleitet werden soll, ist verschwunden. Stille ist eingekehrt in den Denon-Flügel des Louvre, in dem sich tagsüber die Touristen drängen, um einen Blick auf die "Mona Lisa" zu erhaschen. Rund zehn Millionen Menschen besuchten den Louvre vor der Pandemie jährlich, im vergangenen Jahr waren es 2,8 Millionen – immer noch mehr als genug, um für kleine Menschenaufläufe vor dem weltberühmten Gemälde Leonardo da Vincis zu sorgen.
Den Blick der "Mona Lisa" minutenlang erwidern zu können ist zweifelsohne eines der Highlights dieses Louvre-Besuchs nach Ende der Öffnungszeiten. Doch nicht nur der stille Zauber des Porträts, auch das Getöse von Paolo Veroneses gegenüberliegender "Hochzeit zu Kana" kann seine Wirkung in einem menschenleeren Raum besser entfalten. Die venezianischen Benediktiner betrachteten das 60 Quadratmeter große Gemälde eines rauschenden Fests einst schweigend, während sie ihr eigenes Mahl einnahmen, erklärt Kunsthistoriker Florian Stilp unserer kleinen Gruppe, die heute exklusiven Zugang zum größten Museum der Welt hat.
Ermöglicht wird das Ganze vom französischen Luxusautohersteller DS. Als Kooperationspartner des Louvre und offizielles Fahrzeug der Paris Fashion Week setzt DS auf französische Handwerkskunst und feine Details statt PS – etwa Clous-de-Paris-Metallprägung in charakteristischer Hufnagelform und eine Innenausstattung aus perlenbesticktem Leder.
Eine Reise durch die Jahrhunderte
Darüber hinaus gibt es Editionen wie das Sondermodell Louvre, das den Audioguide des Museums im Podcastformat vorinstalliert hat – und einen Kundenklub, der besondere Erlebnisse wie den abendlichen Museumsbesuch anbietet. In Zeiten, in denen Sicherheitsnormen und Umweltvorschriften Automodelle zwangsläufig immer uniformer aussehen lassen, setzen zahlreiche Hersteller auf Kundenbindung durch starke Markenidentitäten und einmalige Erlebnisse. Der intensive Fokus auf Kunst und Kultur bei DS ist jedoch einzigartig.
Frei von Besuchermassen, scheint der Louvre aus der Zeit zu fallen und den Blick freizugeben auf die Jahrhunderte umspannende Geschichte, die sich in seinen Hallen abgespielt hat: 1595 der Bau der Grande Galerie, der König Henri IV. einen abgeschirmten Übergang von seinem Palast in die Tuileries bieten sollte; der Salon de Paris, in dem die Brutalität und das explizit politische Sujet von Théodore Géricaults "Floß der Medusa" 1819 einen Skandal auslöste; die Kontroversen in den 1980er-Jahren um I. M. Peis modernistische Glaspyramiden, durch die jetzt das Licht der untergehenden Sonne in eine leere Eingangshalle fällt. Die vorchristliche Nike von Samothrake, heute der Fluchtpunkt zahlloser menschenleerer Treppenstufen, war schon immer ein Publikumsmagnet. Um den Naturalismus der Siegesgöttinnen-Skulptur hervorzuheben, deren Gewand gischtnass an ihrem marmornen Körper klebt, installierte man einst um sie herum ein Wasserbecken – ein frühes Brand Building der anderen Art.
Dieser Artikel erschien zuerst in Monopol 5/2022