Holzschnitte, Kupferstiche, Lithografien und Serigrafien – unter den rund 40 000 Druckgrafiken in der Sammlung des Städtischen Museums sind alle Spielarten vertreten. Die Ausstellung "Von Rembrandt bis Baselitz. Meisterwerke der Druckgraphik" prunkt ab Oktober mit 156 erstrangigen Blättern, die von ganz Großen der Kunstgeschichte geschaffen wurden. Radierungen von Max Beckmann, Pablo Picasso und Alberto Giacometti, Lithografien von Marc Chagall oder Georges Braque zählen zu den gezeigten Schätzen, viele von ihnen waren selten, einige noch nie zu sehen.
Der Holzschnitt war eine wichtige Domäne der Brücke-Expressionisten: Von Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Mann und Frau am Strand bei aufgehendem Mond" existieren weltweit nur acht Exemplare – eines davon in Braunschweig. Die Ausstellungsreise durch vier Jahrhunderte beginnt mit Rembrandt van Rijn und seinem unbestrittenen Rang als "Virtuose der Radierung". Weitere Themeninseln widmen sich "Bildnis, Selbstbildnis und Vision", Aktdarstellungen, Menschengruppen, mythologischen Szenen, Natur- und Landschaftsdarstellungen sowie einem Kernthema der Moderne: "Mit wenigen Strichen – Abstraktion". Hier sind etwa Druckgrafiken des inzwischen 100-jährigen Pierre Soulages ausgestellt, des letzten noch lebenden Vertreters der Neuen Pariser Schule. Die Blätter der ZERO-Gründer Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker setzen der Druckgrafik-Schau weitere Glanzpunkte auf.
"Von Rembrandt bis Baselitz. Meisterwerke der Druckgraphik", Städtisches Museum Braunschweig, 18. Oktober bis 10. Januar 2021