Fahndung läuft

Dresdner Juwelendiebstahl: Fünfter Verdächtiger weiterhin auf der Flucht

Vitrine im Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die beim Einbruch beschädigt wurde
Foto: Sebastian Kahnert/ dpa

Vitrine im Juwelenzimmer im Historischen Grünen Gewölbe im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die beim Einbruch beschädigt wurde

Im Fall des Einbruchs ins Grüne Gewölbe in Dresden ist ein Verdächtiger noch immer flüchtig. Vier Männer sitzen in Untersuchungshaft. Bis zu einer Anklage kann es jedoch noch dauern

Zwei Monate nach der Verhaftung von mutmaßlichen Tätern beim spektakulären Dresdner Juwelendiebstahl hält sich ein fünfter Verdächtiger immer noch versteckt. Nach dem 21-jährigen Mann aus einem arabischstämmigen Clan in Berlin werde weiterhin gefahndet, hieß es am Donnerstag von der Dresdner Staatsanwaltschaft. Erst am 5. Januar war der Verdächtige einem Zugriff der Polizei in Berlin entkommen. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) und Fahnder vom Landeskriminalamt Sachsen hatten eine Wohnung in Neukölln durchsucht. "Wir hatten die berechtigte Vermutung, dass er sich in der Wohnung aufhält", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden. Aber der Mann war weg, die Polizei fand nur zwei Handys und Dokumente.

Am 25. November 2019 waren die Täter in die berühmte Schatzkammer Grünes Gewölbe in Dresden eingebrochen und hatten wertvolle historische Juwelen gestohlen. Ein Jahr später, am 17. November 2020, fasste die Polizei drei mutmaßliche Täter aus der polizeibekannten Remmo-Großfamilie. Zwei 21-jährige Zwillingsbrüder flohen in der Nacht, einer von ihnen wurde am 14. Dezember verhaftet. Die vier Verdächtigen sitzen weiterhin in Dresden in Untersuchungshaft. Mit einer schnellen Anklage in den nächsten Monaten ist aber nicht zu rechnen. "Das wird noch eine Weile dauern", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschafts der Deutschen Presse-Agentur. Die Ermittlungen seien umfangreich, vor allem die Sichtung der vielen Speichermedien brauche Zeit. Nach der jüngsten Razzia in Berlin seien weitere Beweismittel auszuwerten, darunter acht Handys. Bisher äußerte sich keiner der vier dringend verdächtigen Männer.

Bislang gingen 216 Hinweise aus der Bevölkerung zu der laufenden Fahndung ein. "Zielführend für die Festnahme war keiner davon", sagte der Sprecher. Von den gestohlenen Schmuckstücken aus dem 17. und 18. Jahrhundert fehlt noch immer jede Spur. Die Sonderkommission "Epaulette" arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung des Falles, sagte er. "Wann mit einem Abschluss zu rechnen ist, kann derzeit nicht seriös gesagt werden."