Das geplante Documenta-Institut in Kassel soll 2020 an den Start gehen. "Im kommenden Jahr soll zunächst eine kommissarische wissenschaftliche Leitung eingesetzt, parallel dazu die wissenschaftliche Leitung in einer gemeinsamen Berufung mit der Universität Kassel ausgeschrieben werden", erklärten die Projektpartner gemeinsam. Da der beabsichtigte Institutsbau in Kassel noch in den Vorbereitungen steckt, wird die Einrichtung zunächst ohne eigenes Gebäude arbeiten. Sie werde unter dem Dach der documenta gegründet und erst mittelfristig als eigenständige Einrichtung fortgeführt.
Die Documenta gilt als weltweit wichtigste Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre in Kassel statt. Das Documenta-Institut soll die Schau erforschen, vermitteln und ihre Geschichte aufarbeiten. 24 Millionen stehen für den Bau bereit. Hinter dem Projekt stehen das Land Hessen, die Stadt Kassel, die gemeinnützige Documenta und Museum Fridericianum GmbH mit dem Documenta-Archiv und die Universität Kassel mit der Kunsthochschule.
Archiv als Grundlage
Langfristig soll das Institut Teil eines Forschungsverbundes werden. "Ziel ist es, ein Forschungsinstitut zu etablieren, das die Anforderungen an die spätere Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft erfüllt", erklärten die Projektpartner. Leibniz-Einrichtungen werden durch gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern unterstützt.
Eine Grundlage für seine Arbeit hat das Documenta-Institut bereits: "Das Documenta-Archiv beherbergt ein einzigartiges Aktenarchiv mit dem Schriftgut der vergangenen Documenta-Ausstellungen, eine hochkarätige Spezialbibliothek sowie umfangreiche Presse-, Bild- und audiovisuelle Mediensammlungen", sagte Documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann. Das wissenschaftliche Personal stellt die Universität: Sie hat bereits eine Documenta-Professur besetzt, drei weitere werden eingerichtet.