Das teilte die Staatskanzlei in Magdeburg am Dienstag mit. Das Welterbezentrum der Unesco habe dafür ihre Zustimmung erteilt. Im Naumburger Domstreit sei Frieden eingekehrt, sagte Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU). Er sei sehr erleichtert.
Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte den zwischen 1517 und 1519 von Lukas Cranach dem Älteren geschaffenen und später teils zerstörten Altaraufsatz vervollständigt. Umstritten war zuletzt jedoch der Standort des Altaraufsatzes - im Westchor des Doms zwischen den berühmten Stifterfiguren wie Uta von Naumburg. Die Vereinigten Domstifter sahen den Altar zurückgekehrt an seinen Ursprungsort. Aus Sicht von Experten des Weltdenkmalrats Icomos beeinträchtigte das Kunstwerk jedoch die "äußerst sensiblen Blickbeziehungen im Westchor". Wegen des Standorts war deshalb sogar über eine mögliche Aberkennung des Welterbetitels für den Dom diskutiert worden.
Der Streit über mögliche Folgen der Rückkehr des Altars für den Welterbestatus des Doms sei vorerst ausgeräumt, betonte Robra. "Aus Sicht des Landes ist sehr zu begrüßen, dass nun für den Moment Klarheit herrscht", sagte er. Wissenschaft und Besucher hätten damit Zeit, sich ein eigenes Bild zu machen.
Der Altar war erstmalig im Juli 2022 im Westchor des Naumburger Doms aufgestellt worden. Dort befand er sich bis Dezember. Mit der aufgekommenen Debatte hatten die Vereinigten Domstifter die zunächst für drei Jahre geplante Ausstellung verkürzt und den Altar auf Reisen geschickt. Er wurde im Diözesanmuseum in Paderborn gezeigt und ist derzeit im Stift Klosterneuburg bei Wien zu sehen.
Die Vereinigten Domstifter betonten am Dienstag, sie wünschten, den Altar ab Anfang Dezember 2023 wieder im Westchor präsentieren zu können. Man sei überglücklich über die Heimkehr des Altarretabels.