Corona-Krise

100 niederländische Museen fürchten das Aus

Das Van Gogh Museum in Amsterdam
Foto: Sylvia Lederer/XinHua/dpa

Das Van Gogh Museum in Amsterdam

Auch die niederländische Kulturlandschaft trifft die Corona-Pandemie hart. Laut einer Umfrage fürchten rund 100 Museen, dass sie die Folgen der Krise nicht überleben

Ohne staatliche Hilfen würden sie das nächste Jahr finanziell nicht stemmen können, teilte der Verband der Museen heute in Amsterdam mit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter den rund 430 Mitgliedern. Vor allem die kleineren Museen mit weniger als 40.000 Besucher im Jahr seien von der Pleite bedroht, erklärt der Verband. Sie würden keine Subventionen bekommen und seien fast vollständig von eigenen Einnahmen abhängig.

Die Regierung hatte zu Beginn der Corona-Krise zwar ein Hilfspaket von insgesamt 300 Millionen Euro für Kultureinrichtungen zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des Verbandes kommt das aber vor allem den großen Kunstmuseen zugute. Der Verband fordert zusätzliche Mittel auch für kleinere Museen, um Einkommensverluste aufzufangen.

Die Museen waren bis zum 1. Juni für drei Monate geschlossen und dürfen seither nur eine begrenzte Zahl von Besuchern empfangen. Die Museen litten auch unter den ausbleibenden Touristen. Sie verlieren nach Angaben des Verbandes insgesamt rund 80 Prozent der Einnahmen aus dem Publikumsverkehr, wie Eintrittsgelder, Verkauf von Souvenirs oder Gaststättenbesuch. Auch im nächsten Jahr rechnen die meisten Museen mit geringeren Besucherzahlen und dadurch erheblichen Einnahmeverlusten.

Der gesamte Kultursektor der Niederlande erwartet in diesem Jahr durch die Corona-Krise Einnahme-Verluste von 2,6 Milliarden Euro.