Der frühere Leiter des Frankfurter Caricatura Museums für Komische Kunst Achim Frenz ist tot. Frenz sei in der Nacht zum Montag plötzlich und unerwartet im Alter von 66 Jahren gestorben, teilten das Museum und die Stadt Frankfurt am Abend mit. Als Gründer und ehemaliger Leiter des Museums in Frankfurt sowie der Caricatura Galerie Kassel habe er nicht nur zwei wichtige Institutionen der Komischen Kunst auf den Weg gebracht und geprägt, sondern sich auch unermüdlich bundesweit für die Belange dieser Kunstgattung eingesetzt.
"Das gesamte Caricatura-Team und Weggefährten sind zutiefst betroffen", hieß es in der Mitteilung. Auch Saskia Wagner, Leiterin der Caricatura Galerie in Kassel, erklärte: "Der überraschende Tod von Achim Frenz ist das Ende einer Ära, seine Errungenschaften für die Komische Kunst sind beispiellos." Erst im Oktober vergangenen Jahres war Frenz aus dem aktiven Dienst als Leiter des Museums verabschiedet worden. Er hatte das Frankfurter Museum seit der Eröffnung im Jahr 2008 geleitet.
Während dieser Zeit habe er den Aufbau und die Erweiterung der Sammlung des Hauses verantwortet, die zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand mehr als 8000 Originale der Zeichner der Neuen Frankfurter Schule sowie rund 6500 Zeichnungen weiterer Karikaturisten umfasst habe. Zum Abschluss seiner Karriere hatte er im vergangenen September noch die Ausstellung "Ach was. Loriot zum Hundertsten" zu Ehren des berühmten deutschen Humoristen präsentiert.
Künstlerkollektiv "Visuelle Opposition"
Schon in jungen Jahren hatte sich Frenz auch selbst als Satiriker betätigt. Sein Studium an der Kunst- und Gesamthochschule Kassel schloss er mit der Diplomarbeit "Die Grenzen der Satire" ab. Im Künstlerkollektiv "Visuelle Opposition" entwarf und verbreitete er zusammen mit Kommilitonen politische Plakate mit komisch-satirischem Ansatz, wie das Museum mitteilte.
Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) sprach der Familie und den Freunden im Namen der Stadt seine Anteilnahme aus. "Der plötzliche und viel zu frühe Tod von Achim Frenz hat mich sehr getroffen. Er war lebensbejahend, hat als Persönlichkeit Kultur und Witz miteinander verbunden. Dank ihm wurde Frankfurt zur Satirehauptstadt", erklärte Josef. "Wir werden sein Engagement und seinen Einsatz für die Stadt stets in guter Erinnerung halten." Der am 27. November 1957 in Bremerhaven geborene Frenz hinterlässt seine Frau, seinen Sohn mit Ehefrau und zwei Enkel.