Provenienzforschung

Buchheim Museum meldet zwei Werke an Lost Art-Datenbank

Das Buchheim Museum in Bernried am Starnberger See hat nach mehrjähriger Erforschung der Herkunftsgeschichte seiner vor 1946 entstandenen Gemälde zwei Werke vorsorglich an die Lost Art-Datenbank gemeldet

Bei beiden Arbeiten hätten die Eigentumsverhältnisse zwischen 1933 und 1945 trotz intensiver Recherche nicht abschließend geklärt werden können; sie hätten sich jedoch vor 1933 in jüdischen Sammlungen befunden, berichtete das Museum am Montagabend. Um welche Werke es sich handelt, blieb offen.

Bei der Provenienzforschung geht es um mögliche NS-Raubkunst. Die Lost Art-Datenbank, die vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste betrieben wird, erfasst Kulturgüter, die infolge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs verlagert oder vor allem ihren jüdischen Eigentümern entzogen wurden.

Für weitere acht Werke habe die Provenienz nicht vollständig recherchiert werden können, erläuterte das Buchheim Museum weiter. Es gebe Hinweise, jedoch keine konkreten Verdachtsmomente, dass es sich möglicherweise um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut handeln könnte. Vor allem für diese Werke sollen die Recherchen auf freiwilliger Basis fortgesetzt werden.

Weiter seien zwei Gemälde zwar NS-verfolgungsbedingt entzogen, aber 1951 rückerstattet worden. Danach habe Lothar-Günther Buchheim (1918–2007) sie 1970 beziehungsweise spätestens 1973 im Kunsthandel erworben. Für 71 Gemälde sei die Nachforschung trotz intensiver Recherchen lückenhaft geblieben, jedoch ohne dass die Recherchen Hinweise auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug gebracht hätten. Bei 27 Gemälden konnten die Besitzverhältnisse für 1933 bis 1945 rekonstruiert und ein NS-bedingter Entzug ausgeschlossen werden. Das Projekt hatte 2017 begonnen, mehr als 100 Werke wurden überprüft.