Nach Vorwürfen sexueller Belästigung

Deichtorhallen sagen Bruce-Weber-Retrospektive ab

Das Hamburger Haus der Photographie, Teil der Deichtorhallen, reagiert auf die Belästigungsvorwürfe gegen den US-amerikanischen Modefotografen Bruce Weber und sagt dessen für 2018 angekündigte Retrospektive ab

Wie kürzlich bekannt wurde, soll der Fotografe jahrzehntelang seine Stellung ausgenutzt und männliche Models belästigt haben. Auch sein Kollege Mario Testino wird dessen bezichtigt. Die beiden Fotografen bestreiten die Vorfälle vehement.

Nachdem bereits der Condé-Nast-Verlag mitteilte, nicht mehr mit Weber und Testino arbeiten zu wollen, zieht jetzt auch das Hamburger Haus der Photographie Konsequenzen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, wird die für den Herbst 2018 Bruce-Weber-Retrospektive, die den Titel "Far from Home" tragen sollte, abgesagt. "Man kann doch keine Ausstellung machen, wo man dann gar nicht mehr über die Kunst redet, sondern nur noch darüber, was in den Köpfen drin ist", begründet Kurator Ingo Taubhorn die Entscheidung.

15 Models, die für den US-Fotografen Bruce Weber arbeiteten, wurden nach eigenen Aussagen in privaten Sitzungen zu unfreiwilligen Berührungen gedrängt. Einige berichten, er habe ihnen ans Genital gegriffen oder es gestreift. Zu einer Vergewaltigung soll es nicht gekommen sein.

Bruce Weber ist unter anderem bekannt durch seine Kampagnen für Calvin Klein und Ralph Lauren. Er ist hauptsächlich im Bereich der Modefotografie tätig und arbeitete ab den 80ern auch als Künstler und Regisseur.