Überall, wo es in Berlin blitzt und blingt, ist die Wahrscheinlichkeit, Clemes Porikys zu treffen, ziemlich hoch. Dabei wäre es ein Frevel, Porikys als Prominenten- oder gar Partyfotografen zu betiteln. Seit zehn Jahren treibt er sich auf Preisverleihungen und Social Events herum, weit über die Grenzen der Hauptstadt hinaus, wird für Veranstaltungen gebucht, bei denen er auch Gast sein könnte – so selbstverständlich lassen ihn die Fotografierten am Moment teilhaben.
Nicht verwunderlich also, dass Aufnahmen roter Teppiche, die sonst frontal mit strengen Posen in Magazinen abgedruckt sind, bei ihm wie lockere Schnappschüsse wirken. Seine Bilder sind nicht nur glamourös, sondern von einer mitreißenden Leichtigkeit: das kurze Schmunzeln, der nachdenkliche Blick zur Seite, eine Böe im Haar.
Auf Porikys' Fotos schillern Persönlichkeiten aus Film, Theater und Kunst: Heike Makatsch, die verschmitzt über die Schulter blickt, als sei der Fotograf ihr geheimer Komplize, die nachdenklich lächelnde Tilda Swinton oder Stephanie Stuph, die während der Gala Spa Awards mit Kleid in den Pool hüpft. Hat sie eine Wette verloren, oder dient dieser Stunt bloß dem perfekten Bild?
Er fotografiert sie alle, macht nebenbei noch Bildstrecken für Modelabels und Fashion-Magazine, arbeitet für "Die Zeit", Monopol, Chanel und das Gallery Weekend. Trotzdem sind es die Fotos von Veranstaltungen, bei denen er den schimmernden Gestalten ganz nahe kommt, die besonders beeindrucken. Sein zehnjähriges Schaffen präsentiert Poriskys nun in Berlin: für einen Tag, Adresse auf Anfrage. Als sei alles von Anfang an nur eine Performance gewesen.