Schindlers Liste Oskar Schindler wurde zum Held, weil er mit seiner Frau Emilie 1200 Juden vor den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten rettete. Nun widmet das Sudetendeutsche Haus dem sudetendeutschen Unternehmer (1908-1974) zu dessen 50. Todestag eine Ausstellung. "Oskar Schindler – Lebemann und Lebensretter" heißt sie, am Donnerstagabend wurde sie eröffnet. Im Zentrum stehen Schindlers berühmte Listen, die auch titelgebend waren für den Film von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993, der einer breiten Öffentlichkeit erst bekannt machte, was Schindler geleistet hatte. Von diesen Listen wurden mehrere Fassungen erstellt - eine ist den Angaben zufolge nun in München sogar erstmals zu sehen: das Original einer zweiseitigen Liste vom 29. Januar 1945. Auf ihr stehen die Namen von 81 jüdischen Häftlingen aus dem Konzentrationslager Golleschau einem Nebenlager des KZ Auschwitz, die Schindler aufnahm und rettete. Doch auch die Liste, die durch den Film bekannt wurde, ist Teil der Ausstellung. Die 1098 Namen darauf, die Juden, die er in seiner Fabrik in Krakau rettete, werden in einer Installation visualisiert. In Audioaufnahmen kommen Gerettete zu Wort und Schauspieler Friedrich von Thun verleiht Schindler für dessen bewegende Abschiedsrede am 8. Mai 1945 seine Stimme. Die Ausstellung soll bis zum 27. Oktober zu sehen sein.