Zersägt, zerlegt und - doch wieder da Eine überlebensgroße Bronze-Darstellung der Zeichnerin Käthe Kollwitz (1867-1945) hat nach dem Umzug des der Künstlerin gewidmeten Berliner Museums einen neuen Standort. Die vom Bildhauer Gustav Seitz (1906-1969) geschaffene Statue steht seit heute vor dem Theaterbau am Schloss Charlottenburg, wo das Museum seit 2022 zu finden ist. Für den Umzug musste die Bronze zersägt werden. Die etwa eine halbe Tonne schwere und gut zwei Meter hohe Skulptur zeigt Kollwitz sitzend mit einer Zeichenmappe. Die Darstellung basiert auf einem Selbstporträt der Künstlerin. Die Figur stand im obersten Stockwerk einer Villa im Stadtteil Charlottenburg. Ein Transport war nach Museumsangaben nur nach Zerlegung der Skulptur per Kran über das Dach des Gebäudes möglich. In den Werkstätten der auf Kunstwerke spezialisierten Gießerei Noack in Berlin wurde die Bronze überarbeitet - dort war sie auch als Zweitguss entstanden. Die Bronze des Käthe-Kollwitz-Museums ist eine Schenkung der Witwe des Bildhauers, Luise Seitz, zur Eröffnung 1986. Das Original fertigte Seitz in den 1950er-Jahren als Auftragsarbeit. Diese Bronze wurde Anfang der 1960er-Jahre auf dem heutigen Kollwitzplatz im Stadtteil Prenzlauer Berg aufgestellt und ist noch heute dort zu finden.