Kulturerbe

Benin will Rückgabe weiterer Kulturgüter aus Frankreich

Eine königliche Statue des beninischen Königs Behanzin aus dem 19. Jahrhundert im Museum Quai Branly
Foto: Michel Euler/AP/dpa

Eine königliche Statue des beninischen Königs Behanzin aus dem 19. Jahrhundert im Museum Quai Branly. Vor der Rückkehr in ihr Herkunftsland Benin stellte das Pariser Museum zum letzten Mal die 26 Werke aus den königlichen Schätzen von Abomey aus

Anlässlich der Rückgabe von 26 geraubten Kulturgütern aus den königlichen Schätzen von Abomey aus Frankreich nach Benin will der beninische Präsident Patrice Talon auch die Restitution weiterer Werke sehen

Man könne nicht vollständig zufrieden sein, sagte er am Dienstag in Paris. Denn andere wichtige Artefakte des kulturellen Erbes Benins wie eine Statue zu Ehren des Gottes Gou seien weiterhin in Frankreich. Die Rückgabe nannte er einen ersten Schritt und eine symbolische Geste, für die er Frankreichs Präsident Emmanuel Macron seine Dankbarkeit aussprach. Er zeigte sich hoffnungsvoll, dass andere Rückgaben folgten.

Bei den 26 Artefakten handelt es sich unter anderem um Statuen, Schmuck, Zepter und einen Thron. Die französische Armee hatte sie nach blutigen Kämpfen im Jahr 1892 im Zuge der Eroberung des westafrikanischen Landes nach Frankreich gebracht. Benin, das 1960 unabhängig wurde, hatte seit Jahren für die Rückgabe der Werke gekämpft. Macron zufolge sollen sie nun gemeinsam mit Talon zurück nach Benin reisen.

Schätzungen zufolge verfügt Europa über 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes. Allein in den Sammlungen des Pariser Musée Quai Branly - Jacques Chirac befinden sich rund 70 000 Kunstwerke aus Subsahara-Afrika. Vor dem Hintergrund der seit einigen Jahren anhaltenden Debatte um Rückgabe von kolonialem Raubgut will auch Deutschland im Laufe des nächsten Jahres mit Eigentumsübertragungen beginnen.