Was müssen die 50er- und 60er-Jahre doch für eine herrliche Zeit gewesen sein, als der Pop noch nicht so ein schrumpeliges, vielköpfiges Monster war wie in der Gegenwart, in der mehrere Generationen gleichzeitig ihre jeweils subkulturelle Erfahrung mit Ironie, Distanz und Nostalgie abarbeiten. "Wir wollten die Romantik oder die Kunst leben", schrieb der deutsche Beat-Poet Hadayatullah Hübsch. Da das diffuse "Leben" Ziel der großen Sehnsucht war und nicht die Betriebszugehörigkeit zur Literatur, Musik oder bildenden Kunst, fiel in dieser Zeit viel Material an, das heute große Ausstellungen füllen kann.
Die Schau "The Beat Generation", die das Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Zusammenarbeit mit den Pariser Häusern Centre Pompidou und Musée National d’Art Moderne realisiert hat, zeigt mehr als 400 Dokumente dieser Ära, in der in den USA Künstler Rausch und Reisen, Sex und Poesie miteinander verbanden: Filme, Fotografien, Zeichnungen, Malerei, Bücher, Magazine, Platten, Autografen von Giganten wie Wallace Berman, William S. Burroughs, Jean Genet, Allen Ginsberg, John Giorno oder Jack Kerouac. Auch die Rolle von Künstlerinnen beleuchtet die Ausstellung, die sich an den Stationen Kalifornien, New York, Tanger, Mexiko und Paris entlanghangelt.