Mit einer Schau zum Bauhaus hat das Grassi Museum für Angewandte Kunst in Leipzig 2019 einen Besucherrekord erzielt. 90 369 Besucher zählte die Einrichtung, sagte Museumschef Olaf Thormann am Dienstag. Im Vergleich zu 2018 sei das ein Anstieg um 23 Prozent. Allein die Ausstellung "Bauhaus_Sachsen" habe zwischen 18. April und 29. September 24 000 Besucher gezählt, so Thormann.
Und nicht nur bei den Besuchern, auch bei den neuen Objekten kletterten die Zahlen nach oben. 2808 Objekte aus Kunsthandwerk, Design, Grafik, Buch und Fotografie erwarb das Museum im Jahr 2019. Das sei die umfangreichste Erweiterung der Sammlungen seit der Wiedereröffnung des Museums 2007, wie Thormann sagte. 2682 Objekte wurden dem Museum geschenkt, 126 Kunstwerke wurden zugekauft. Der Wert der Neuzugänge betrage 1,6 Millionen Euro, so Thormann. Das Museum zahlte aufgrund von Schenkungen und Fördergelder weniger als 100 000 Euro aus eigenen Mitteln für die neuen Objekte.
Eines der neuen Objekte, ein Astronaut aus Glas, wird im Rahmen einer Meisterschüler-Präsentation (5. Februar bis 1. März) des Glaskünstlers Carl Bens aus Halle ausgestellt. Etwa 100 Glasobjekte werden in der Dauerausstellung gezeigt. "Die modernen Werke sollen in Kontrast gesetzt werden zur historischen Sammlung", erklärte Thormann.
"Kunst in der Gesamtheit begreifen"
Außerdem steht im kommenden Jahr eine Ausstellung über Lust und Begehren in Kunst und Design auf dem Programm. Die Schau "6UL" sei ein Novum für das Museum, sagte Thormann. "Uns geht es darum, Kunst in der Gesamtheit zu begreifen." Neben der angewandten Kunst soll auch bildende Kunst gezeigt werden. So ist eine gemeinsame Raum-in-Raum-Installation des Leipziger Künstlers und Galeristen Uwe Karsten Günther sowie des Leipziger Schriftstellers Clemens Meyer vom 29. April bis 27. September geplant.
Später im Jahr sollen die Ausstellungen "Murano. Farbe Licht Feuer" (7. November 2020 - 15. August 2021) sowie "Reklame. Verführung in Blech" (26. November 2020 - 9. Mai 2021) folgen.