Avery Singer entwirft mittels 3-D-Programmen wie SketchUp oder Blender virtuelle Welten, die sie anschließend per Airbrush-Technik auf die Leinwand überträgt. Sammler und Kuratoren schätzen die Bilder der New Yorkerin gleichermaßen: weil sie leicht wiedererkennbar sind. Und weil sie genau diese Wiedererkennbarkeit als konzeptuelle Geste ausspielen.
Jetzt hat die 1987 geborene Malerin im Rahmen der Reihe "Schultze Projects" ein monumentales Werk für das Treppenhaus des Museum Ludwig geschaffen: Die siebenteilige Arbeit ist über siebzehn Meter lang, dreieinhalb Meter hoch – und greift Figuren und Motive aus früheren Bildern auf. Selbstzitate, gefangen hinter Gitterstrukturen und in Zeitschleifen. Das Museum betont, dass es dabei durchaus um Ironie geht, was dann wiederum bestens zum Ort passt: Avery Singer erzählt eine Art visuellen Treppenwitz. Entspannter kann man kaum mit dem eigenen Erfolg umgehen.