In Hangars des früheren Flughafens Tempelhof geben rund 90 junge wie auch etablierte Künstlerinnen und Künstler aus 34 Ländern mit Malerei, Skulptur, Video und New Media, Fotografie, Installation, Zeichnung und Objektkunst einen sehenswerten Überblick der aktuelle Kunstszene.
"Außergewöhnlich ist diese Ausstellung wegen der Vielfalt der Kunst, die wir hier sehen. Außergewöhnlich aber auch wegen der Aussagekraft der Werke", sagte Steinmeier nach einem Rundgang durch die riesigen Hallen. Dies sei nicht nur ein Abbild der Vielfalt der Kunst, sondern auch "ein Ausdruck des Selbstbewusstseins der Kunst und der Künstlerinnen und Künstler in Europa". Sie arbeiteten "bewusst grenzüberschreitend". In vielen Kunstwerken gehe es um Demokratie und ihre Gefährdung, um Globalisierung und Migration, um Spaltung und Solidarität "und vieles andere mehr bis hin zum Klimawandel".
Auf die Wirkungsmacht der Kunst gesetzt
Die Ausstellung, bis zum 19. September in Berlin zu sehen, soll anschließend in Moskau und Paris präsentiert werden. Allerdings ist die Präsentation mit zahlreichen auch russlandkritischen Werken zum Spielball der Politik geworden. Am Rande der Eröffnung wurde gewarnt, die Ausstellung dürfe nicht "in Geiselhaft" genommen werden.
Nach einem Verbot von Nichtregierungsorganisationen in Russland hatte die deutsche Seite die nächste Veranstaltung des Petersburger Dialogs abgesagt. Betroffen von dem Konflikt ist auch die Ausstellung, die von der Stiftung für Kunst und Kultur in Kooperation mit dem Petersburger Dialog entwickelt wurde. Die Stiftung kann sich nach den Worten ihres Vorsitzenden Walter Smerling "die Präsentation der Ausstellung Diversity United unter diesen Bedingungen nicht vorstellen". Gesetzt wird auf Rücknahme der Verbote "und auf die Wirkungsmacht der Kunst".