Art Basel / Miami Beach

Land der Freiheit

In Miami Beach beginnt in dieser Woche die US-Ausgabe der Art Basel. Dort wird es an künstlerischen Kommentaren zur Trump-Wahl nicht mangeln, trotzdem verspricht die Messe auch Euphorie und Glamour

Ein Sternenbanner aus Holzscheiten, irgendwo zwischen Aufbau und Abriss: Danh Vos Werk "Live Free or Die" stammt aus dem Jahr 2020 und wirkt doch wie ein hochaktueller Kommentar zur Lage der USA nach den jüngsten Präsidentschaftswahlen. Wie steht es um die Einheit des zerrissenen Landes, wie um sein Freiheitsversprechen? Das Werk des 1975 geborenen Vo, der als Kind mit seiner Familie vor dem chinesisch-viet­namesischen Krieg floh und deren Flüchtlingsboot die USA ansteuerte, fragt nach den amerikanischen Werten – und gleichzeitig nach unserem Verhältnis zur Natur. 

"Live Free or Die" wird jetzt in dem erstmals von Yasmil Raymond kuratierten Sektor "Meridians" auf der Art Basel/Miami Beach gezeigt, der 17 großformatige Werke auf Museumsniveau umfasst. Erstmals steht die wichtigste Messe der amerikanischen Kontinente in diesem Jahr unter Leitung von Bridget Finn, die 286 Galerien (zwei Drittel stammen aus Nord- oder Südamerika, 34 sind zum ersten Mal dabei) nach Miami locken konnte. 

In wirtschaftlich angespannten Zeiten verspricht Finn den Besuchern ein "weltweit einzigartiges Erlebnis", "überraschende Begegnungen und relevante Entdeckungen" – mit Euphorie und Glamour hat die amerikanischste aller Messen schon immer gepunktet.