Drei Männer, darunter der Panafrikanismus-Aktivist Mwazulu Diyabanza, sind in Paris wegen versuchten Diebstahls zu Geldstrafen verurteilt worden. Diyabanza muss laut der Nachrichtenagentur AP einen Betrag von 1000 Euro zahlen, die beiden anderen Männer wurden zu einer Strafe von je 500 Euro verurteilt.
Die Angeklagten hatten im Juni versucht, einen Begräbnispfahl aus Süd-Sudan aus dem Ethnologischen Museum Musée du quai Branly Jacques Chirac in Paris heraus zu tragen. Daran wurden sie aber vom Sicherheitspersonal gehindert. Die Gruppe um den im Kongo geborenen Aktivisten Mwazulu Diyabanza streamte die Aktion im Internet und warf Frankreich vor, heutige Museumsexponate während der Kolonialzeit aus Afrika gestohlen zu haben und sie ihren wahren Besitzern vorzuenthalten. Der eigentliche Dieb seien Frankreich und seine Museen. Die Reichtümer sollten dorthin zurückkehren, wo sie hingehörten. Auch in anderen Museen in Belgien und den Niederlanden hatte Diyabanza ähnliche Aktionen inszeniert.
Das Urteil fiel nun vergleichsweise milde aus. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst eine wesentlich höhere Summe gefordert, sogar von einer mehrjährigen Haftstrafe war die Rede gewesen. Gegenüber "Artnet" kommentierte Diyabanza das Urteil als "Möglichkeit für Frankreich, sein Gesicht zu waren". Der Prozess hatte unter großem Medieninteresse stattgefunden. Vergangene Woche hatte Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr bei Detektor FM kommentiert, dass neben den Aktivisten auch die französische Restitutionspolitik vor Gericht stehe.