Advertorial

"Das Mädchen mit der Nadel" begeistert auf MUBI

"Das Mädchen mit der Nadel" erregte im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes die Gemüter und war jetzt für einen Oscar als "Bester internationaler Film" nominiert. Ein Erfolg, der nicht von ungefähr kommt

Manche Filme wirken derart fesselnd, dass Wegklicken oder das Kino verlassen keine Option sind. Obwohl "Das Mädchen mit der Nadel" im trostlosen Kopenhagen spielt und von bitteren Verhältnissen am Ende des Ersten Weltkriegs erzählt, ist dem schwedischen-polnischen Regisseur Magnus von Horn so ein Film gelungen. Wie sehr sich die Situation der jungen Fabrikarbeiterin Karoline auch verfinstert, es ist kaum möglich, den Blick vor ihrem Schicksal zu verschließen.

Allein die Verbindung von expressionistischen Schwarz-Weiß-Bildern (im Stil von "Das Cabinet des Dr. Caligari") mit moderner Filmsprache zieht uns, der Kameraarbeit von Michal Dymek sei Dank, tief in das Geschehen hinein. Eine Affäre mit dem Direktor der Textilfabrik, in der Karoline (Vic Carmen Sonne) als Näherin schuftet, lässt sie Hoffnung auf ein besseres Leben schöpfen. Doch sie wird schwanger, und die Fabrikantenfamilie denkt nicht daran, sie in ihren erlesenen Kreis aufzunehmen. In ihrer Verzweiflung ist Karoline zur Abtreibung entschlossen, was eine geheimnisvolle Fremde in letzter Sekunde zu verhindern weiß.

Die Rückkehr ihres totgeglaubten Ehemanns von der Front konfrontiert Karoline mit den Schrecken des Krieges: Peter (Besir Zeciri) ist unter einer Gesichtsmaske grauenhaft entstellt. Um Karolines Kind würde sich der Heimkehrer wie um sein eigenes kümmern, doch die junge Mutter vertraut ihr Kind der toughen Dagmar Overby (grandios: Trine Dyrholm) an, jener charismatischen Retterin, die neben ihrem Süßwarenladen eine geheime Adoptionsagentur betreibt. Während ihr Baby - angeblich - an eine wohlhabende Pflegefamilie weggegeben wird, bleibt Karoline bei Dagmar und deren Tochter Erena. Karoline hat die von verzweifelten Müttern abgegebenen Säuglinge übergangsweise zu stillen, und verstörenderweise soll sie auch die siebenjährige Erena regelmäßig an die Brust legen. Die Zeichen mehren sich, dass mit Dagmar und ihrem Gewerbe etwas nicht stimmt.

Eine grausige Entdeckung

Andererseits - und Trine Dyrholm verleiht ihrer dubiosen Rolle eben auch sympathische bis mitleiderregende Züge - scheint die Overby-Wohnung Schutz in einer kalten, von Elend und Habgier geprägten Umgebung zu bieten. Und sei es die Geborgenheit des Hexenhauses im feindlichen Wald wie in Grimms Märchen. In der sich zunehmend vertiefenden Beziehung zwischen Karoline und Dagmar glimmt durchaus ein Funken echter Anteilnahme und Solidarität zwischen Frauen auf - bis die Protagonistin eine grausige Entdeckung macht.

"Das Mädchen mit der Nadel" erregte im vergangenen Mai im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes die Gemüter, wurde danach für einen Golden Globe vorgeschlagen und war jetzt für einen Oscar als "Bester internationaler Film" nominiert. Ein Erfolg, der nicht von ungefähr kommt. Man sollte diesen atmosphärisch dichten Thriller nach einem Kriminalfall, der Dänemark erschütterte, unbedingt gesehen haben. Jetzt ist der Film exklusiv im Stream auf MUBI verfügbar.