Andreas Gursky in Düsseldorf

Zwischen Malerei und Fotografie

In Düsseldorf findet Andreas Gursky neue Beats zum abstrakten Bild

Elektronische Beats sind seriell. Und abstrakt. Aber auch Fotografie kann abstrahieren. Wenn Andreas Gursky das Gegenständliche verlässt, betitelt er das betreffende Werk häufig mit römischen Ziffern: Achtung, sagen diese Titel, hier sehen Sie mehr Form als Inhalt.

Jetzt widmet Gursky dem abstrakten Strang in seinem Werk eine Ausstellung, seine erste in der Kunstsammlung NRW. Abstraktion bedeutet für ihn die unmittelbarste Nähe zwischen Malerei und Fotografie – deshalb bringt er bei dieser Schau seine eigenen Werke in einen Dialog mit den abstrakten Meisterwerken aus der Sammlung. Er konfrontiert seine Arbeiten so mit Werken von Robert Rauschenberg, Ellsworth Kelly, Mark Rothko oder Barnett Newman, dass das Ergebnis selbst einer künstlerischen Intervention gleicht.

Die Düsseldorfer Schau soll keine große Retrospektive werden, sondern eine pointierte thematische Ausstellung mit 25 Fotografien. Darunter sind ganz neue, speziell für das Projekt konzipierte Werke: Bilder von Tulpenfeldern oder eine von Solarfeldern verfremdete Landschaft, zeitdiagnostische Qualität versprechen auch "Mediamarkt" (2016) und "Amazon" (2016).

Ein weiteres Novum: Es wird einen Soundtrack von dem kanadischen Produzenten und DJ Richie Hawtin geben. Beats zum Bild. Und warum heißt das Ganze "nicht abstrakt"? Weil, so Gursky, Fotografie eben nie ganz abstrahieren könne. Denn sie bezieht sich immer auf einen Gegenstand.