Solche Stücke werden normalerweise in New York oder London versteigert: Doch drei Werke von Andy Warhol und David Hockney kommen nun am 8. Oktober in Radolfzell unter den Hammer. Die Startgebote der beiden Warhols liegen bei 100 000 Euro, beim Hockney bei 120 000. "In Deutschland wurden zuletzt zwei Werke von Warhol in Berlin verkauft - für jeweils 132 000 Euro, und das war bereits 2005", sagte Auktionator Udo Geble.
Die drei Originale stammen aus der Sammlung von Drue Heinz, der dritten Ehefrau von H. J. Heinz II. Heinz war von 1941 bis 1966 Präsident des Ketchup-Imperiums, das sein Großvater gegründet hatte. Er starb 1987, seine Frau als 103-Jährige 2018. Die meisten Werke der kunstsinnigen Witwe mit Wohnsitzen in England und Schottland, New York und am Comer See wurden in New York und London versteigert. Einige kleinere hatte sie ihrem langjährigen Verwalter und Fahrer geschenkt - als Dank für seine treuen Dienste. Seit 2019 waren sie in einer süddeutschen Privatsammlung und von dort kamen sie ins Auktionshaus Geble.
Die beiden Warhols zeigen Blumen in Orange und Hellblau "vor Grasbüscheln", wie es in der Beschreibung heißt. Auf der Rückseite der Leinwand des Hellblauen steht die handschriftliche Widmung: "Drue 1975 Love" und die Signatur Warhols. 136 davon wurden 1964 von Warhol hergestellt, doch jedes ist anders, jedes ein Original.
Auch Hockney widmete sein Aquarell Drue persönlich. Es zeigt einen Blick von ihrer Villa Maresi auf den Comer See. Die gebürtige Engländerin hatte gerne Besuch: Neben Schriftstellern und Künstlern waren Lady Di, George Clooney sowie Kofi Annan zu Gast.