Der zum 16. Mal gemeinsam vom Museum Haus Konstruktiv und der Zurich Insurance Company vergebene Kunstpreis geht 2023 an den in Mexiko-Sadt lebenden Künstler Damián Ortega. Verbunden mit der Auszeichnung sind ein Preisgeld von 20.000 Schweizer Franken (ca. 20.400 Euro) und dazu ein Budget von weiteren 80.000 Franken (ca. 81.700 Euro) für die Produktion einer Soloschau im Haus Konstruktiv. Die Ausstellung ist für Herbst kommenden Jahres geplant.
Der heute 55-Jährige war 2003 durch seine auf der Hauptausstellung der Venedig-Biennale präsentierte Arbeit "Cosmic Thing" bekannt geworden, einen in seine Einzelteile zerlegten, in der Luft hängenden VW Käfer. Seitdem zeigt Ortega immer wieder installative Werke mit hohem Wiedererkennungswert, in denen er sich mit der Verortung von Alltagsgegenständen beschäftigt. Diese sammelt, zerlegt, stapelt oder drapiert er. Außerdem arbeitet der Künstler, der bis in die 1980er-Jahre noch als Karikaturist tätig war, mit diversen Medien, darunter Fotografie, Film und Performance.
Die Jury lobte vor allem Ortegas "Praxis der großen Geste", die jedoch stets mit einem "feinen Gespür für die Poetik des Alltäglichen" verbunden sei. Die Arbeitsweise des Künstlers sei von den zeichnerischen Einflüssen seines Karriere-Beginns geprägt, die sich auch in seinem Biennale-Werk spiegeln. Dieses war von technischen Zeichnungen, sogenannten "Eplosionszeichnungen", inspiriert. Ortega habe in den vergangenen drei Jahrzehnten "eine distinkte künstlerische Sprache entwickelt, poetisch, humorvoll und spannungsgeladen zugleich" hieß es aus Zürich.