Barbie- Ausstellung in Aschersleben
Blond, gertenschlank und sehr wandelbar - das ist Barbie. Hunderte Puppen ihrer Art werden jetzt in Aschersleben präsentiert. Sie stammen aus der wohl weltweit größten Sammlung. Nicht nur Spielzeug, sondern auch Sammlerobjekt: Barbiepuppen aus mehreren Jahrzehnten und etliche Sondereditionen präsentiert das Städtische Museum Aschersleben im Salzlandkreis in einer Sonderausstellung. Bis 9. März 2025 werden mehrere Hundert Exemplare aus der wohl weltweit größten Barbie-Sammlung der Düsseldorferin Bettina Dorfmann gezeigt. Die Ausstellung trägt den Titel "Zwischen Alltag und Glamour. Modewelten der Barbie-Puppe", wie die Aschersleber Kulturanstalt mitteilte.
Dorfmanns Sammlung umfasse mehr als 18.000 langbeinige Plastikpuppen, die mit dem "Barbie"-Kinofilm mit Margot Robbie in der Hauptrolle und Ryan Gosling als Ken im Vorjahr einen regelrechten Hype erlebt haben. Die Sammlerin arbeitet den Angaben zufolge seit 2002 im Spielzeugmuseum Ratingen. Sie ist zudem Autorin und betreibt eine Barbiepuppenklinik, wie es hieß. Die erste Barbie kam vor 65 Jahren auf den Markt. Sie gehört zu den bekanntesten und meistverkauften Puppen der Welt. In Aschersleben können Besucherinnen und Besucher die Sonderschau bereichern, indem sie ihre Barbies mitbringen und sie leihweise für die Ausstellungsdauer dem Museum übergeben, die sie in einer extra Vitrine präsentiert. (dpa)
"Zwischen Alltag und Glamour - Die Modewelten der Barbie-Puppe", Städtisches Museum Aschersleben, bis 9. März 2025
Schaufensterkunst in Basel
Wenn Kunst hinter einer Ladenscheibe auftaucht, ist erst mal Skepsis angebracht. Das kritische Publikum atmet erst dann erleichtert auf, wenn es ein Quantum Konsumkritik entdeckt. Oder irritiert wird, wie bei Marcel Duchamp, der 1945 einer kopflosen Schaufensterpuppe einen Wasserhahn ans Bein schraubte und das Objekt in die Ladenfront einer New Yorker Buchhandlung stellte. Nun eröffnet eine Ausstellung um Schaufensterkunst und Kunstschaufenster im Museum Tinguely, die nach einem (anderen) Werk des Readymade- Erfinders benannt ist: "Fresh Window". Dabei wird Duchamps ursprüngliches
Wortspiel – "Fresh Widow", aus dem französischen Fenster wurde eine frische Witwe – leicht revidiert.
Inspiriert ist das Ausstellungsprojekt maßgeblich von Jean Tinguely selbst, der gelernter Dekorateur war. Eine Auswahl seiner Schaufenster wird auf Fotos zu sehen sein, bis hin zur dritten Version seiner "Rotozaza"-Maschine, die 1969 im Fenster des Berner Warenhauses Loeb Porzellanteller zerschlug. Das kuratorische Team aus Adrian Dannatt, Tabea Panizzi und Andres Pardey hat spannende Beispiele internationaler Schaufensterkunst aus acht Jahrzehnten zusammengetragen. Darunter Fenster, die Robert Rauschenberg und Jasper Johns im Manhattan der 1950er etwa für Tiffany’s gestaltet haben, Andy Warhols Parfüm- Auslage für ein New Yorker Luxuskaufhaus oder Christos frühe "Store Front"-Projekte. Marina Abramovićs Film "Role Exchange" dokumentiert eine Performance, in der die serbische Künstlerin sich selbst anstelle einer Sexworkerin in deren Amsterdamer Rotlichtfenster feilbot.
Mit Tschabalala Self und Pascale Marthine Tayou sind jüngere Kunstschaffende mit Neon- und Leuchtschildarbeiten in der Ausstellung vertreten – die in Verbindung mit einem Open Call sogar in den Stadtraum ausgreift. Installationen, vom künstlerischen Nachwuchs konzipiert und von einer Jury ausgewählt, werden in Baseler Schaufenstern zu betrachten – und eben nicht: zu kaufen – sein.
"Fresh Window. Kunst und Schaufenster", Museum Tinguely und Stadtraum Basel, bis 11. Mai 2025
Boden- Ausstellung in Bonn
Viele Flächen sind durch menschliche Übernutzung verödet. Eine Ausstellung zeigt neben Kunst auch Erkenntnisse der Wissenschaft - und Handlungsanleitungen. Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt eine Ausstellung über unsere Böden: Sie sind bebaut, mit Bäumen bewachsen, von Landwirtschaft und Industrie genutzt. Bis zu 40 Prozent der Böden weltweit gälten als verödet, vor allem durch menschliche Übernutzung, erklärte die Bundeskunsthalle. "Save Land. United für Land" heißt die interdisziplinäre Schau (6. Dezember - 1. Juni 2025) die sich mit der ökologischen Wiederherstellung von Land befasst.
Anlass ist das 30-jährige Bestehen des UN-Wüstensekretariats (UNCCD) in Bonn. Die Organisation der Vereinten Nationen will die Wüstenbildung bekämpfen und zur Renaturierung von Land beitragen. Laut Bundeskunsthalle werden Probleme und Potenziale von Städten, von Landwirtschaft und Industrie sowie von fast unberührter Natur gezeigt. Beim Erleben unterstützen ein digitaler Globus, ein Panoramakino und interaktiv gestaltete Umwelten. "Nur 23 Prozent der bewohnbaren Oberfläche des Planeten können heute noch als nahezu unberührte Natur eingestuft werden", heißt es in der Ausstellung. Die Schau wolle keine dunkle Zukunftsvision vermitteln, sondern setze auf eine positive Sicht und die Anregung zum Handeln für die gemeinsame Sache. (dpa)
"Save Land- United for Land", Bundeskunsthalle, Bonn, bis 1. Juni 2025
Otto Dix in Gera
Mit der Wiedereröffnung des Geburtshauses von Otto Dix bietet Gera nun den zweiten musealen Hotspot rund um den berühmten Künstler. Die Kunstsammlungen freuen sich über gestiegenes Besucherinteresse. Mit Fotografien, Skizzen und Frühwerken des Künstlers wird das Geburtshaus von Otto Dix (1891-1969) in Gera wiedereröffnet. Seit dem 3. Dezember – genau einen Tag nach seinem 133. Geburtstag – können Besucher das Gebäude im historischen Stadtkern besichtigen. "Es gibt einen guten Einblick über die frühe Phase seines Schaffens", sagte Holger Peter Saupe, Leiter der Kunstsammlung Gera. Damit stehen zukünftig neben der Dix-Schau in der spätbarocken Orangerie der Stadt zwei museale Hotspots für Kunstliebhaber bereit.
Das Geburtshaus war seit August geschlossen, um die neue Ausstellung auszuarbeiten. Zu sehen sind Werke von Dix mit dargestellten Waldwegen, Wiesen und Feldern seiner thüringischen Heimat, oft mit Ölfarben auf Pappe oder Papier. Dazu kommen Porträts in Form von Holzschnitten oder als Federzeichnung. "Er hat in seinen frühen Jahren seine unmittelbare Umgebung schon künstlerisch erfasst", erklärte Claudia Schönjahn, die die neue Ausstellung im Geburtshaus unter dem Motto "Wie alles begann" konzipierte. Die Geraer Kunstsammlung habe einen besonders reichen Fundus an Früh- und Jugendwerken des Malers ungefähr bis zum Jahr 1910. Dann verließ Otto Dix Gera und nahm ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden auf.
"Wie alles begann", Otto-Dix-Haus, Gera, bis auf Weiteres
Turner-Prize-Ausstellung in London
And the winner is: Jasleen Kaur. Dass die schottische Künstlerin den Turner Prize in diesem Jahr gewonnen hat, wurde am 3. Dezember bekannt gegeben. Doch sehen kann man in London derzeit nicht nur ihre Werke. Vier Kunstschaffende standen seit dem Herbst auf der Shortlist und stellen traditionsgemäß in der Tate Britain gemeinsam aus. Pio Abad ist auf den Philippinen aufgewachsen und setzt sich in seinen Zeichnungen, Radierungen und Skulpturen mit der Kolonialgeschichte auseinander. Claudette Johnson spürt der Marginalisierung Schwarzer Menschen in eindrucksvollen aquarellierten oder gezeichneten Porträts nach. In den Installationen von Siegerin Jasleen Kaur werden Traditionen und Mythen der Sikh-Community in Glasgow anhand von Alltagsgegenständen neu verhandelt. Und Delaine Le Bas verweist auf die Kulturgeschichte der Roma, indem sie immersive, mit bemalten Stoffen, Theaterkostümen und Skulpturen gefüllte Umgebungen schafft.
"Turner Prize Exhibition", Tate Britain, London, bis 16. Februar 2025
Art Basel in Miami
Ein Sternenbanner aus Holzscheiten, irgendwo zwischen Aufbau und Abriss: Danh Vos Werk "Live Free or Die" stammt aus dem Jahr 2020 und wirkt doch wie ein hochaktueller Kommentar zur Lage der USA nach den jüngsten Präsidentschaftswahlen. Wie steht es um die Einheit des zerrissenen Landes, wie um sein Freiheitsversprechen? Das Werk des 1975 geborenen Vo, der als Kind mit seiner Familie vor dem chinesisch-vietnamesischen Krieg floh und deren Flüchtlingsboot die USA ansteuerte, fragt nach den amerikanischen Werten – und gleichzeitig nach unserem Verhältnis zur Natur. "Live Free or Die" wird jetzt
in dem erstmals von Yasmil Raymond kuratierten Sektor "Meridians" auf der Art Basel/Miami Beach gezeigt, der 17 großformatige Werke auf Museumsniveau umfasst.
Erstmals steht die wichtigste Messe der amerikanischen Kontinente in diesem Jahr unter Leitung von Bridget Finn, die 286 Galerien (zwei Drittel stammen aus Nordoder Südamerika, 34 sind zum ersten Mal dabei) nach Miami locken konnte. In wirtschaftlich angespannten Zeiten verspricht Finn den Besuchern ein "weltweit einzigartiges Erlebnis", "überraschende Begegnungen und relevante Entdeckungen" – mit Euphorie und Glamour hat die amerikanischste aller Messen schon immer gepunktet.
Art Basel/Miami Beach, Miami Beach, 06.- 08. Dezember
Design-Messe in Miami
Seit 20 Jahren bietet die Design Miami die perfekte Ergänzung zur Art Basel/Miami Beach und stellt ihre Besucher vor die reizvoll-vertrackte Frage, ob man die angebotenen Möbel, Lampen und Objekte lieber sammeln oder tatsächlich nutzen sollte. Zum Jubiläum präsentieren 45 internationale Design-Galerien ein breites Spektrum von zeitgenössischen bis zu historischen Highlights; Farbinnovationen und ökologisch bewusste Gestaltung bilden Schwerpunktthemen. Das diesjährige Motto "Blue Skies" verweist nicht nur auf den Himmel über Miami, sondern betont Design als "gemeinsamen Bezugsrahmen in einer Zeit der globalen Vernetzung", wie der kuratorische Direktor Glenn Adamson erklärt.
"Blue Skies", Design Miami, bis 8. Dezember