Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Die Kunst der Woche in Arnstadt, Berlin, Dresden, Essen, Hannover, Südbrandenburg und Ostsachsen

Thüringer Kunstankäufe in Arnstadt

Erstmals zeigt Thüringen eine Auswahl seiner Ankäufe für die Landes-Kunstsammlung in einer eigenen Ausstellung. Die Schau "Out of the Box – Kunstankäufe des Freistaats 2023" in der Kunsthalle Arnstadt zeigt zeitgenössische Arbeiten – die der Freistaat im vergangenen Jahr erworben hat – und die von 32 Künstlern stammen, wie Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) sagte. Zu sehen sind neben Malerei und Grafiken auch Plastiken sowie Textilkunst und ein Künstlerbuch. 

Zu den Exponaten gehört unter anderem eine Skulptur der Erdgöttin "Gaja" von Volkmar Kühn für das Brehm-Museum in Renthendorf (Saale-Holzland-Kreis) und ein großformatiges Bildwerk von Vollrath Hopp, das später in die Thüringer Landesvertretung nach Berlin geht. 

"Out of the box", Kunsthalle Arnstadt, bis 13. September

 

Lange Nacht der Museen in Berlin 

Am Samstag dreht sich an der "langen Nacht der Museen" alles um die "Berlin Secrets". Dabei werden Besucherinnen und Besucher mit Verstecktem, Verschlossenem, fast Verlorenem und auch Verruchtem in 75 Berliner Museen gelockt. Neu dabei sind in diesem Jahr unter anderem Fotografiska Berlin, f³ freiraum für fotografie, das Mitte Museum und das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt.

Mit spektakulären Funden aus dem Berliner Untergrund, musikalischen Performances, einer Krimilesung mit den "Mörderischen Schwestern", einer Salsa-Party und einem Voguing Ball hat die Museumsnacht bis 2 Uhr morgens so einiges zu bieten. Schon im Voraus können die rund 750 Veranstaltungen dank einer interaktiven Karte eingesehen und so eine personalisierte Route zusammengestellt werden.

"Lange Nacht der Museen", verschiedene Veranstaltungsorte, Berlin, Samstag, 24. August, ab 18 Uhr

 

Lukas Städlers Serie im Fotografiska Berlin

Seit Jahren interessiert sich Lukas Städler für Crusing Areas in Berlin, also Orte in städtischen Parks oder Wäldchen, an denen sich meist schwule Männer zu flüchtigem, einvernehmlichen Sex treffen. Auch in Zeiten von Dating-Apps wie Grindr existieren diese Räume zwischen Privatheit und Öffentlichkeit weiter und sind für den Fotografen ein Mittelpunkt seiner Arbeit geworden. 

Ab dem 23. August ist seine Serie "Hain", die Einblick in eine oft verborgene Welt gewährt, im Fotografiska in Berlin zu sehen. Sie ist Teil des Talentprogramms "Emerging Berlin", bei dem das Fotografiezentrum Künstlerinnen und Künstlern zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere eine Ausstellung ermöglicht. Die Schau wird von Marina Paulenka (Director of Exhibitions) und Marie-Luise Mayer (Exhibitions Associate und Project Lead for Emerging Berlin) kuratiert und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Partner für Fotodrucke WhiteWall. 

"Hain", Fotografiska, Berlin, bis 9. Oktober

 

Dresdner Schau zu Romantiker Friedrich

"Caspar David Friedrich. Wo alles begann" unter diesem Titel schließen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) den Reigen der Präsentationen zum 250. Geburtstag des Meisters der Deutschen Romantik. An zwei Orten, dem Albertinum und dem Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss, sollen ab Samstag (24.8.) rund 180 Werke Einblick in das Schaffen und die Maltechnik von Friedrich geben; aber auch in seine Gefühlswelt sowie das Lebens- und künstlerische Umfeld.

Dabei zeigen die SKD bis Anfang Januar 2025 ihren Bestand an Gemälden und Zeichnungen des in Greifswald geborenen Künstlers, für den Dresden gut vier Jahrzehnte Lebensmittelpunkt war. "Alle Gemälde, die überhaupt von ihm existieren, sind hier entstanden", sagt Kurator Wolfgang Birkholz.

"Caspar David Friedrich. Wo alles begann", Albertinum, Dresden, ab Samstag, 24. August

Caspar David Friedrich "Das Große Gehege bei Dresden", 1832
Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut, © Albertinum | GNM, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Caspar David Friedrich "Das Große Gehege bei Dresden", 1832

 

"Museum in Movement" in Essen

Das Museum Folkwang in Essen feiert einen Abend lang den Sommer mit Konzerten, Performances, Führungen und Workshops. Der Abend beginnt mit den Performances "Y" von Anne Teresa de Keermaekers Gruppe Rosas. Stündlich finden im Gartensaal Tanzworkshops statt, bei denen verschiedene Tanzstile wie Modern Dance, Hip-Hop, Lindy Hop, anatolische Volkstänze oder Voguing erlernt werden können. Eine Führungen durch die Sammlung und die Ausstellung Wolf D. Harhammer startet ab 19 Uhr im Foyer, wobei an verschiedenen Orten in der Sammlung sowie im Lesesaal Talks mit Ute Eskildsen zu Robert Frank, Ang Zhang und Nau Ngoc (Stipendiatinnen der Folkwang Residence 2024) sowie Mischa Kuball angeboten werden. Für junge Besucher finden begleitend Kinder-Workshops, eine Puppentheateraufführung des Ensembles Kuckuck und Esel im Karl Ernst Osthaus-Saal statt. 

"Museum in Movement", Museum Folkwang, Essen, am 23. August, von 18 bis 24 Uhr, freier Eintritt

 

"Be Happy" in Essen

Zeitgleich zum Sommerfest des Museums Folkwang in Essen startet zum 100-jährigen Geburtstag des Fotografen Robert Frank die neue Schau "Be Happy". Robert Frank wurde als Sohn jüdisch-schweizer Eltern in Zürich geboren und wanderte nach seiner Ausbildung zum Fotografen im Zürcher Studio von Michael Wolgensinger, 1947 in die USA aus. Während der ersten Jahre reist er zwischen den Kontinenten hin und her. In New York entsteht 1958 auch seine Fotoreihe "From the Bus". Diese Fotoserie, aufgenommen aus einem fahrenden Bus, spielt eine zentrale Rolle in seinem Gesamtwerk und markiert den Übergang zum Bewegtbild. 

Mit rund 34 Fotografien aus Schlüsselserien wie "The Americans (1958)" sowie "From the Bus (1958)" und weiteren, teilweise sehr persönlichen, Fotografien, Montagen und Collagen nimmt der Ausstellungsraum Franks komplexes und vielfältiges Œuvre in den Blick. Am Freitagabend um 19 Uhr findet ein Gespräch mit Ute Eskildsen und Thomas Seelig zum Leben und den Werken Robert Franks statt. 

"Be Happy. Robert Frank", Museum Folkwang, Essen, ab Freitag, 23. August

Robert Frank "St. Petersburg", Florida, 1955
Foto: © The June Leaf and Robert Frank Foundation

Robert Frank "St. Petersburg", Florida, 1955 

 

Preis des Kunstvereins in Hannover

Diesen Samstag werden neu entstandene Arbeiten aus dem Residenzprogramm für junge Künstlerinnen und Künstler des Kunstvereins Hannover präsentiert. Zu den neu fünf statt drei Preisträgerinnen und Preisträger gehören Ole Blank, Lena Marie Emrich, Pablo Schlumberger, Tuğba Şimşek und Catharina Szonn, welche durch ein- und zweijährigen Stipendien in ihrer künstlerische Entwicklung sowohl über Projektmittel als auch mit Wohn- und Arbeitsräumen unterstützt werden.

Zudem ist der Kunstverein Hannover Teil der Premiere der Kulturdreieck Festwochen, die zusammen mit dem Preis des Kunstvereins eröffnet werden. 

"Preis des Kunstvereins Hannover", Hannover, ab Samstag, 24. August

 

Lausitz Festival in Südbrandenburg und Ostsachsen


Mit Shakespeares Meisterwerk "Othello" wird am Sonntag, dem 25. August, das Lausitz Festival auf dem Telux-Gelände in Weißwasser eröffnet. In der fünften Ausgabe des europäischen Kunstfestivals sind rund 60 Veranstaltungen in 10 Sparten und acht Originalproduktionen bis zum 14. September an außergewöhnlichen Orten in der gesamten Lausitz in Südbrandenburg und Ostsachsen zu erleben: von klassischen Konzerten über Jazz, Theater, Tanz, Film, Literatur und Liederabenden bis hin zu philosophischen Gesprächen beim Lausitz Labor.

"Lausitz Festival", verschiedene Veranstaltungsorte, Südbrandenburg und Ostsachsen, ab 25. August