Coronabedingt können bestimmte Ticket-, Hygiene- und Abstandsregelungen gelten. Vor dem Ausstellungsbesuch empfiehlt sich deshalb ein Blick auf die jeweilige Institutions-Website.
Ruth Wolf-Rehfeldt in Altenburg
Die Berliner Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt erhält am Samstag den Gerhard-Altenbourg-Preis des Altenburger Lindenau-Museums. Verbunden mit der Verleihung dieser bedeutendsten Kunstauszeichnung Thüringens eröffnet am Wochenende zugleich eine Ausstellung mit Werken der nunmehr zwölften Preisträgerin im Prinzenpalais des Altenburger Residenzschlosses. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert, wovon 10.000 Euro als Preisgeld ausgegeben werden und die übrige Summe für die Schau und einen Katalog genutzt wurde.
Wolf-Rehfeldt erlangte vor allem durch ihre Schreibmaschinengrafiken Bekanntheit. Die gelernte Bürokraft begann in den 1970er Jahren mit ihrer Schreibmaschine Zeichen, Zahlen und Buchstaben auf Papier zu Bildern zu verdichten und spielte dabei mit Sprache und Mehrdeutigkeiten. So schuf sie abstrakte Kompositionen, aber auch Formen wie Schmetterlinge, Schuhe oder Wellen. Die Retrospektive in Altenburg wirft einen umfangreichen Blick auf das Wirken der heute 89-Jährigen, die ihre künstlerische Arbeit nach dem Fall der Berliner Mauer einstellte. Vom 26. September bis 14. November würdigt die Schau alle Schaffensphasen der in Wurzen geborenen und in Berlin lebenden Wolf-Rehfeldt, wie das Lindenau-Museum am Donnerstag weiter mitteilte.
Gezeigt werden knapp 200 Exponate. Zu besichtigen sind neben ihren Schreibmaschinenarbeiten auch Collagen und Malereien, die bislang nur wenig in der Öffentlichkeit bekannt sind. Die Ausstellung wurde durch eine Vielzahl an Leihgaben unter anderem aus Galerien und Museen aus Berlin, Bremen, Cottbus und Schwerin ermöglicht. Mit dem Gerhard-Altenbourg-Preis werden seit 1998 im zweijährigen Turnus herausragende Künstler für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist nicht an Landesgrenzen gebunden. (dpa)
Gerhard-Altenbourg-Preis des Altenburger Lindenau-Museums: Residenzschloss, Altenburg, ab 26. September
Art Basel in Basel
Mit 270 Galerien aus 33 Ländern hat die Kunstmesse Art Basel am Donnerstag nach über einjähriger Unterbrechung ihre Türen geöffnet. Damit kamen nur knapp 20 Galerien weniger als zuletzt im Jahr 2019. Nach den ersten beiden VIP-Tagen am Dienstag und Mittwoch kann nun die Öffentlichkeit bis einschließlich Sonntag wieder Größen der internationalen Szene entdecken, aber auch Arbeiten junger Talente und Klassiker der Moderne, von denen in Basel noch so viele zu finden sind wie sonst wohl auf keiner anderen Messe.
Im Jahr 2020 fiel das weltweit größte Branchenevent wegen der Corona-Krise aus, aufgrund der anhaltenden Pandemie wurde es von ihrem angestammten Termin im Juni verschoben. Die Art Basel startet im Zeichen eines sich erholenden Kunstmarkts. Eine vor wenigen Wochen veröffentlichte Studie der Kunstmesse und der Schweizer Bank UBS ergab, dass die durchschnittlichen Ausgaben vermögender Sammler im Jahr 2020 um 10 Prozent gestiegen sind. Im ersten Halbjahr dieses Jahres war ein weiterer Anstieg um 42 Prozent zu verzeichnen. (dpa)
Unsere 10 "Must See"-Tipps für die Art Basel lesen Sie hier.
Art Basel, Basel, bis Sonntag, 26. September
Liste Art Fair in Basel
Die Liste ist nicht nur bekannt als Entdeckermesse, sondern auch für ihre charmante Location: Labyrinthartige Räume in der alten Warteck-Brauerei. In diesem Jahr aber bezieht die Liste die Halle 1.1 der Messe Basel. Der Grund? Die Corona-Pandemie, die den Besuch der beengten Räume an der Stammadresse in eine Virusfalle verwandeln könnte. Noch eine Neuerung: Für sieben Gemeinschaftsstände bewarben sich Galerien zum Zwecke der Solidarität mit jeweils einer Position. Wer wegen Reisebeschränkungen verhindert sein sollte, kann in die Online-Ausgabe "Liste Showtime" ausweichen.
Mit der "Liste Expedition Online" entsteht ein neues Rechercheforum mit einem wachsenden Index für Positionen, die im Rahmen der Liste gezeigt wurden. Und mit der neuen "Sculpture Piazza" mit zwölf Großskulpturen im Zentrum der Messe ein Ort der Begegnungen. Und der jüngste Jahrgang? Der wird dem Ruf der Entdeckermesse trotz Umzug gerecht: Die Galerie Vacancy aus Shanghai etwa, die auch die Düsseldorferin Vivian Greven im Programm führt, ist zum ersten Mal dabei. Sie setzt auf die 32-jährige New Yorkerin Sydney Shen. Steht man vor ihren Installationen aus medizinischen Apparaten der chinesischen und westlichen Heilkunst, wähnt man sich in einem dualen Horrorkabinett der domestizierten Körperlichkeit.
Liste Art Fair: Art Basel, bis 26. September
Erste Ausstellungen der ethnologischen Museen in Berlin
Mit einem weiteren Öffnungsschritt im Berliner Humboldt Forum sind nun erstmals auch wegen kolonialer Hintergründe umstrittene Objekte der beteiligten Museen zu sehen. Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst öffnen in der zweiten und dritten Etage des Westflügels ihre ersten Räume. Aus Sicht von Hartmut Dorgerloh, Intendant des Zentrums für Kunst, Kultur und Wissenschaft, sind die Museen von "entscheidender Bedeutung für das Gelingen des Gesamtprojekts".
Mit ihren Objekten seien sie zentrale Ausgangs- und Bezugspunkte. Die Ausstellung ermögliche "die erforderlichen Debatten über Kolonialismus und über Rassismus, über Diskriminierung und Machtverhältnisse". Die neuen Präsentationen seien Anlass für Befragung und kritische Überprüfung der eigenen Geschichte.
Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, nannte die Museen der Stiftung "thematisches Rückgrat" des Humboldt Forums. "Die Debatte um die kolonialen Kontexte dieser Sammlung haben schon auch dazu geführt, dass die Museen nicht nur in Berlin, auch in Deutschland und anderswo ihre Haltung ändern", sagte Parzinger. Mit Blick auf die Restitutionsdebatte um Objekte aus kolonialen Unrechtszusammenhängen bekräftigte er, im nächsten Jahr werde es "zu substanziellen Rückgaben kommen". Parzinger sieht darin eine "Chance für das Humboldt Forum", die Sammlungen sollten nicht als Last begriffen werden.
Von den etwa 500.000 Objekten der zuvor im Stadtteil Dahlem präsenten Museen sollen rund 20.000 im Humboldt Forum gezeigt werden. Dazu gehören auch die als koloniales Raubgut geltenden Benin-Bronzen, die mit dem letzten Öffnungsschritt vermutlich von Mitte 2022 an zu sehen sein sollen.
Das 680 Millionen Euro teure Humboldt Forum war nach jahrelangen Diskussionen und einigen Verzögerungen im Juli in einem ersten Schritt eröffnet worden. Das rund 40.000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Herzen Berlins teilen sich die Museen der Stiftung, das Land Berlin, die Humboldt-Universität und die Stiftung Humboldt Forum. Gezeigt werden Exponate aus Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien sowie Objekte zur Geschichte Berlins. Das Gebäude selbst ist wegen seiner historisierenden Barockfassade des alten Stadtschlosses umstritten. (dpa)
Eine Review zu den Ausstellungen lesen Sie hier.
Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst: Neupräsentation der Sammlungen, Humboldt Forum, Berlin
Lost Art Festival in Berlin
Ein bisschen Berghain-Gefühl in Reinickendorf: Es geht hinab in die Kellerkatakomben, vorbei an tanzenden Robotern und hinein in einen Nebel aus Trockeneis: Das Berliner Kunstfestival Lost Art bespielt noch bis Sonntag ein altes Umspannwerk am nördlichen Stadtrand. 80 Künstlerinnen und Künstler sind dabei, darunter der Berghain-DJ Norman Nodge und Christopher Bauder, der für die Installation "Lichtgrenze" zum 25. Jahrestag des Mauerfalls bekannt ist.
Boris Acket zeigt mit "Einder" ein 30 Meter Kunstwerk aus Stoff und Licht. Die Robotergestalten in "Unter Strom" kommen von Matthias Rodach. Das Kreativstudio Kling Klang Klong lässt die Besucher vor einem glitzernden Ball, der zu atmen scheint, das Handy zücken.
Nach Angaben der Veranstalter wurden die Werke aus der ganzen Welt zusammengetragen. Der rote Klinkerbau sei ein faszinierender Rohdiamant, wie er in Berlin immer seltener werde. Das Festival erinnert an die Freiräume der 90er Jahre, als die Keller und Brachen der Stadt für Kunst und Clubs entdeckt wurden. Lost Art gab es bereits 2017 in einer alten Brauerei. Durch das Umspannwerk führt eine Art Parcours, draußen gibt es Streetfood-Stände. Tickets sind vorab online buchbar.
Lost Art Festival, Umspannwerk Reinickendorf, Berlin, bis 26. September
Die Villa Aurora in Berlin
Zum 25-jährigen Jubiläum der Villa Aurora hat die Künstlerresidenz gemeinsam mit dem verbundenen Thomas Mann House die Ausstellung "All the lonely people" im Berliner Silent Green Kulturquartier realisiert. Die beiden vom Bund geförderten Einrichtungen in Los Angeles dienen dem deutsch-amerikanischen Kulturaustausch. In der von Nana Bahlmann kuratierten Ausstellung sind Arbeiten von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Villa Aurora sowie von Künstlerinnen und Künstlern aus Los Angeles zu sehen. Nach der bis zum 10. Oktober in Berlin geplanten Präsentation soll die Ausstellung in West Hollywood im Los Angeles County gezeigt werden.
In der Betonhalle des Silent Green befassen sich viele der Arbeiten coronabedingt mit Themen wie Isolation oder Einsamkeit. Andrea Zittel entwirft mit "A-Z Time Tunnel: Time to Get Into Perfect Shape" ein Wohnmodul, das sich perfekt für ein Eremiten-Leben zu eignen scheint. Annika Kahrs zeigt ihre Videoarbeit "Playing to the Birds", in der ein Pianist Liszts "Legende Nr. 1: 'Die Vogelpredigt von Franz von Assisi'" in einem Kammermusiksaal voller Vogelkäfige spielt. Thomas Struth gibt mit der monumentalen Fotografie "Schlichter Weg, Feldberger Seenlandschaft 2021" einen naturbezogenen Einblick in den jüngsten Corona-Winter.
Louisa Clement hat mit "Repräsentantin" ein Silikon-Double von sich selbst geschaffen. Die lebensechte Puppe kann zudem Teile von Gesichtszügen bewegen. Vor allem aber ist sie über einen Server ans Internet angeschlossen und kennt Lebenswerk und einen Teil der Mails ihrer Schöpferin. Auf dieser Basis lässt die "Repräsentantin" sich in direkte Gespräche verwickeln.
Die Villa Aurora war einst Wohnsitz von Lion und Marta Feuchtwanger. Seit 1995 dient sie als Künstlerresidenz für Schriftsteller, Filmemacher, Komponisten oder Künstler. Thomas Mann errichtete während seines kalifornischen Exils 1942 ein Haus in Pacific Palisades, Los Angeles. Der Bund erwarb das Haus 2016, um es als einen Ort des transatlantischen Austauschs zu nutzen. Für beide Institutionen werden unterschiedliche Stipendien vergeben. (dpa)
"All the lonely people", Silent Green Kulturquartier, Berlin, bis 10. Oktober
Malerei aus dem Kalten Krieg in Berlin
Der Berliner Gropius Bau widmet sich mit der Ausstellung "The Cool and the Cold" der Malerei aus den USA und der UdSSR aus den Jahren 1960–1990. 30 Jahre nach Ende des Kalten Krieges und dem Zerfall der Sowjetunion sind mit der Gruppenausstellung rund 125 Arbeiten aus den Beständen der Sammlung Ludwig von 80 Künstlerinnen und Künstlern von Freitag an bis zum 9. Januar zu sehen.
Mit Blick auf den Mauerverlauf in unmittelbarer Nachbarschaft sagte Stephanie Rosenthal, Direktorin im Gropius Bau, am Donnerstag, es gebe "keinen passenderen Ort" für die Ausstellung. Berlin sei schon immer Knotenpunkt politischer Entwicklungen gewesen mit den entsprechenden Einflüssen auf künstlerische Arbeit.
Die Ausstellung verzichtet weitgehend auf die Spiegelung kunsthistorischer Kategorien und ist in zeitgeschichtliche Räume unterteilt. So werden Arbeiten etwa von Jo Baer, Erik Bulatov, Ivan Čujkov, Helen Frankenthaler, Jasper Johns, Ilja Kabakov, Lee Lozano, Natalja Nesterova, Viktor Pivovarov, Jackson Pollock oder Andy Warhol einander thematisch zugeordnet. Gegenübergestellt wird die Befassung mit Themen wie Raumfahrt, Krieg und die Folgen für die Menschen, Stadtplanung oder Streetart.
"The Cool and the Cold", Gropius Bau, Berlin, bis 9. Januar 2022
George Braque in Düsseldorf
George Braque und Pablo Picasso waren ungleiche Freunde, doch Braque stand immer etwas im Schatten des berühmten Spaniers. Eine Ausstellung in Düsseldorf zeigt nun seinen Beitrag zur Kunstgeschichte. Sowohl Braque als auch Picasso begründeten vor dem Ersten Weltkrieg revolutionäre Etappen in der Geschichte der modernen Malerei: den Kubismus. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf würdigt die wichtigste Schaffensphase Braques von 1906 bis 1914 nun in der Ausstellung "Erfinder des Kubismus" Gezeigt werden rund 60 Meisterwerke aus großen internationalen Museen, Privatsammlungen und der Kunstsammlung.
Die Malerfreunde Braque und Picasso konnten unterschiedlicher kaum sein. Der groß gewachsene Hobby-Boxer Braque arbeitete ruhig, bedächtig und auf den Punkt, sagt Kuratorin Susanne Meyer-Büser. Picasso sprühte vor Temperament, war sprunghaft, liebte die Frauen. Während Braque zwischen 1907 und 1914 etwa 300 Werke produzierte, waren es bei Picasso drei- bis viermal so viel. Trotzdem sahen sich Picasso und Braque beinahe täglich. "Wild Men of Paris" nannte eine US-Zeitschrift die Künstler. Ihre Freundschaft wurde durch den Weltkrieg beendet - aus dem Braque schwer am Kopf verwundet zurückkehrte.
"Die Erfindung des Kubismus war der Quantensprung in der Malerei", sagt Meyer-Büser. Braque und Picasso entwickelten die Geometrisierung der Malerei und die Zersplitterung der Formen gemeinsam. Robert Delaunay, Albert Gleizes und andere sogenannte "Salon-Kubisten" hätten gefälliger gemalt, so die Kuratorin. Braque wechselte seinen Stil in schnellem Tempo. Er war radikal - auch in der Reduzierung der Farbe, was nach Ansicht von Kunsthistorikern auf das Aufkommen des Films zurückzuführen ist.
Braques Schaffen wird in der Ausstellung in Kontext zu den Erfindungen der Vorkriegszeit gesetzt. Automobile, Flugzeuge, Röntgen, Quantentechnik eröffneten neue Perspektiven auf die Welt. Braque und Picasso waren auch begeisterte Kinogänger. Die sehenswerte Schau bietet auch einen Exkurs in die Anfänge des Films, als noch keine ethischen Maßstäbe an das neue Medium angelegt wurden. So waren die Kameras ganz nah dran, als sich der Schneider Franz Reichelt 1912 in einem Fallschirmanzug vom Eiffelturm stürzte und ungebremst auf dem Boden aufschlug. (dpa)
"George Braque: Erfinder des Kubismus", Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 25. September bis 23. Januar 2022
Der geteilte Picasso in Köln
Pablo Picasso (1881-1973) wurde zu seinen Lebzeiten sowohl vom kommunistischen Ostblock als auch vom Westen vereinnahmt. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Frankreichs, lebte aber im Westen, und dies vorzugsweise in Schlössern. Die Ausstellung "Der geteilte Picasso" im Kölner Museum Ludwig zeigt nun, wie unterschiedlich das Bild war, das in der Bundesrepublik und in der DDR von dem wohl wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts vermittelt wurde.
Gezeigt werden etwa 150 Exponate, darunter politische Gemälde wie "Massaker in Korea" (1951) aus dem Pariser Musée Picasso. Ein besonderer Fund ist ein Theatervorhang aus dem Berliner Ensemble, auf den Bertolt Brecht "die streitbare Friedenstaube meines Bruders Picasso" malen ließ.
Um den politischen Picasso geht es auch in der Titelgeschichte des Oktoberhefts von Monopol.
"Der geteilte Picasso", Museum Ludwig, Köln, 25. September bis 30. Januar 2022
Galerienfestival Open Art in München
Dieses Wochenende läutet die Open Art den Münchner Kunstherbst ein. Vor 33 Jahren fand das mittlerweile deutschlandweit etablierte Format das erste Mal in der bayerischen Landeshauptstadt statt. Das fest im Münchener Kulturleben verankerte Kunstwochenende lockt über die Stadtgrenzen hinaus mit namhaften Galerien und Partner-Institutionen, geführten Rundgängen und einem breiten Vermittlungsangebot. Insgesamt nehmen über 40 Galerien und mehr als 20 Partner-Institutionen teil. Darunter unter anderem: MaxWeberSixFriedrich, Galerie Karin Sachs, Max Goelitz, Galerie Wolfgang Jahn, Galerie Klüser, Galerie Rüdiger Schöttle, die Walter Storms Galerie und Galerie Thomas.
Open Art: Münchner Galerienwochenende, bis 26. September 2021
Art Alarm in Stuttgart
Nach dem Frühjahrs-Kunstalarm im Mai findet dieses Wochenende wieder der Stuttgarter Galerienrundgang statt. Am 25. und 26. September zeigen 18 Galerien eine vielfältige Auswahl an internationalen bildenden Künstlerinnen und Künstlern. Darunter unter anderem die Galerie Abtart, Galerie Klaus Braun, Dengler und Dengler – Galerie für Schöne Künste und die Galerie von Braunbehrens. Am Samstag von 11 - 20 Uhr und am Sonntag von 11 - 17 Uhr sind alle teilnehmenden Galerien geöffnet.
Art Alarm: Galerienrundgang, Stuttgart, 25. und 26. September
Russische Impressionistensammlung in Paris
Von Cézanne und Monet bis zu Gauguin und Matisse: Die Fondation Louis Vuitton hat die legendäre Sammlung der russischen Brüder Morosow nach Paris geholt. Die Sammlung, die so erstmals außerhalb Russlands gezeigt wird, vereint neben Ikonen der französischen Moderne auch Werke bedeutender Künstler der russischen Avantgarde wie Malewitsch und Serow. Die Schau mit rund 200 Exponaten ist bis 22. Februar 2022 zu sehen.
Fünf Jahre nach der spektakulären Schtschukin-Sammlung, die über 1,2 Millionen Besucher anlockte, setzt die private Kunststiftung des französischen Multimilliardärs Bernard Arnault ihre russischen Blockbuster-Schauen fort. Mehrere Museen hätten versucht, dieses Projekt zu organisieren, sagte Jean-Paul Claverie, der persönliche Kulturberater von Arnault, dem Radiosender "Radio classique". Lange, fast schon diplomatische Verhandlungen seien notwendig gewesen.
Die Brüder Michail (1870–1903) und Iwan Morosow (1871–1921) hatten zunächst Werke russischer Zeitgenossen zusammengetragen, bevor sie in den 1890er-Jahren die französischen Impressionisten und Postimpressionisten entdeckten. Die Textilindustriellen begannen die Künstler zu fördern, als diese noch umstritten waren. Jedes Werk, jeder Raum ist ein Highlight. Jeweils ein ganzer Saal ist Paul Cézanne, Paul Gauguin und Henri Matisse gewidmet. Mit "Les Saltimbanques" (Die Gaukler) holte Iwan Morosow auch das erste Bild von Pablo Picasso nach Russland. Bei Pierre Bonnard gab er fünf monumentale Werke in Auftrag, darunter "Das Mittelmeer".
Die Brüder Morosow waren Zeitgenossen und Freunde des russischen Geschäftsmanns und Kunstmäzens Sergei Iwanowitsch Schtschukin. Sie bauten Sammlungen auf, die die gewagtesten Arbeiten des 20. Jahrhunderts vereinten. Ihre Werke teilten auch dasselbe Schicksal: Nach der russischen Revolution im Jahr 1917 beschlagnahmte die Regierung die Sammlung, bevor sie 1948 von Stalin aufgelöst wurde. Heute werden die Werke in verschiedenen russischen Museen aufbewahrt, vor allem im Puschkin-Museum in Moskau, der Eremitage in St. Petersburg und der Tretjakow-Galerie in Moskau. (dpa)
"La Collection Morozov. Icônes de l'art moderne", Fondation Louis Vuitton, Paris, bis 22. Februar 2022